Karlsruhe Zoo will bedrohte Krötenarten vor dem Aussterben bewahren

Die Elegante Harlekinkröte wird jetzt erstmals in einem Zoo gehalten
Die Elegante Harlekinkröte wird jetzt erstmals in einem Zoo gehalten

13 kleine Frösche aus zwei unterschiedlichen Arten sind im Zoo Karlsruhe eingetroffen. Für den Wandel des Zoos hin zu einem Artenschutz-Zentrum sei es ein großer Schritt, heißt es in einer Pressemitteilung des Zoos.

Beide Arten, die Elegante Harlekinkröte (Atelopus elegans) und die Wampukrum Harlekinkröte (Atelopus spec.) seien hochbedroht. „Wir werden uns für deren Erhalt einsetzen“, wird Lukas Reese, Zootierarzt und Kurator für Amphibien, Reptilien und das Exotenhaus, zitiert.

Die Wampukrum Harlekinkröte, über die Forscher noch wenig wüssten, stamme ursprünglich aus der Cordillera del Condor an der Ostflanke der Anden. Nachgezüchtet wurde sie im Centro Jambatu in Ecuador. Neun Tiere seien nach Karlsruhe gekommen.

Ebenfalls im Centro Jambatu nachgezüchtet wurden die Eleganten Harlekinkröten (Atelopus elegans), von denen jetzt vier Tiere im Karlsruher Zoo leben. In der Natur gebe es nur noch einen natürlichen Lebensraum der Art am Rio Durango in Ecuador. Die Elegante Harlekinkröte, die von der Weltnaturschutzunion als stark gefährdet eingestuft ist, werde weltweit noch in keinem Zoo gehalten.

Art von Hautpilz bedroht

Bereits 2023 sei mit der Rio-Pescado Harlekinkröte (Atelopus balios) eine ebenfalls stark bedrohte Art nach Karlsruhe gekommen und mittlerweile erfolgreich nachgezüchtet worden. „Die ganze Gattung der Stummelfuß- oder Harlekinkröten steht wie keine andere für das weltweite Amphibiensterben. Die Tiere leiden unter der Vernichtung ihrer Lebensräume sowie unter einem aggressiven Hautpilz, dem Chytridpilz, der sich mittlerweile weltweit verbreitet hat“, hatte der anerkannte Amphibienspezialist Reese bei der Präsentation dieser Art vor einem Jahr erklärt. „Niemand weiß, ob diese Tiere in zehn Jahren überhaupt noch in der Natur vorkommen“, so Reese damals.

„Juwelen der Natur“

Der Fokus stehe bei den neu im Zoo Karlsruhe angekommenen Arten eindeutig auf der Zucht, heißt es weiter in der Pressemitteilung. „Erst später werden wir die seltenen Kröten auch in der Schau zeigen“, wird Reese zitiert. Die nachgezüchteten Rio-Pescado Harlekinkröten seien dagegen schon im Exotenhaus zu bewundern.

Ziel sei es laut Zoodirektor Matthias Reinschmidt, die kaum im Blickfeld der Öffentlichkeit stehenden Arten vor dem Aussterben zu bewahren. Große Tiere wie Elefanten bekämen schnell Aufmerksamkeit. Diese kleinen Arten gehörten jedoch genauso dazu, „sie sind die kleinen Juwelen – in der Natur und im Zoo.“

x