Kreis Bad Duerkheim Bad Dürkheim: Sperrmüll im Wald

Regalböden...
Regalböden...

Nahe der Dürkheimer Rudolf-Bart-Siedlung haben Unbekannte Sperrmüll illegal abgeladen. Spaziergängerin Petra Hammann ist fassungslos. Wie reagiert die Kreisverwaltung?

Ein komplettes Bett, Elektrogerät und zahlreiche Regalböden. Der oder die Unbekannte(n) haben die Teile einfach in den Wald an der Rudolf-Bart-Siedlung abgeladen. Petra Hammann, die den herrenlosen Sperrmüll gefunden hat, versteht die Welt nicht mehr. „Jeder spricht von Umweltschutz und möchte seinen Teil gegen die Umweltverschmutzung beitragen. Und trotzdem gibt es diese Menschen, die achtlos ihren Müll abladen, wo es gerade gefällt. Es ist eine Schande und Unverschämtheit, was manche Menschen sich erlauben und wie sie mit unserer Umwelt umgehen“, echauffiert sich die Dürkheimerin und erzählt weiter: „Immer wieder findet man im Wald achtlos weggeworfenen Müll wie Plastiktüten, volle Windeln, leere Flaschen oder Dosen, aber ein ganzes Bett, das ist schon ein Hammer.“

Abfallwirtschaftsbetrieb trägt Kosten

Bei der Kreisverwaltung ist der konkrete Fall bekannt. „Die Ablagerung von Müll in der Rudolf-Bart-Siedlung wurde uns am 1. Februar gemeldet“, antwortet Sina Müller, Pressesprecherin des Kreises, auf Nachfrage der RHEINPFALZ und erklärt: „Es ist bereits mit dem Ordnungsamt der Stadt kommuniziert worden und dieses wird den Abfall abholen.“ Allerdings sei das bis vergangenen Freitag noch nicht passiert, da wegen der Witterung und des unbefestigten Untergrunds das Ordnungsamt noch nicht mit dem Pritschenwagen bis zur Ablagerungsstelle fahren konnte. Sobald das möglich sei, werde der Baubetriebshof der Stadt den Abfall abholen. Müller sagt: „Geht beim Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) oder bei der Unteren Naturschutzbehörde eine Meldung über die illegale Ablagerung von Abfall ein, wird in der Regel die Gemeinde verständigt, die sich um die Beseitigung kümmert.“ Die Abholer brächten den Müll meistens nach Friedelsheim zum Wertstoffhof, dort könne man ihn kostenlos abgeben. Die Kosten für die Beseitigung trage der AWB. Dies gehe über den Gebührenhaushalt. Auch die Transportkosten kann die Gemeinde mit dem AWB abrechnen. Hauptsächlich würden, so Müller, Restmüll, Sperrmüll, Altreifen, auch Grünschnitt und Altholz illegal entsorgt. Weniger asbesthaltige Bauabfälle oder umweltgefährdende Stoffe wie Altöl, Farben und Lacke. Mit Schrott und Elektroschrott sowie Altkleidern sei am Markt Geld zu verdienen, deshalb werden diese Dinge auch nur selten irgendwo abgelagert.

Genaue Ortsbeschreibung bei Fund hilfreich

2016 seien 125,05 Tonnen an illegalem Abfall beseitigt worden, was Transport- und Entsorgungskosten von insgesamt rund 28.000 Euro ergeben habe. 2017 seien sogar 17929 Tonnen Müll gewesen. Der Transport koste rund 7300 Euro, die Entsorgung 19.012 Euro. Für 2018 habe der Kreis noch keine Zahlen. Müller betont, wenn jemand eine Müllablagerung entdecke, sollte er sich am besten bei der Unteren Abfallbehörde unter den Telefonnummern 06322-961-5202 oder 5204 melden. Man könne allerdings auch die Polizei oder das Ordnungsamt der Gemeinde verständigen. Um die Beseitigung kümmert sich dann der Grundstückseigentümer – in der Regel ist dies die Gemeinde, kann aber auch der Forst sein oder bei Parkplätzen der Landesbetrieb für Mobilität. Wichtig ist aber auf jeden Fall: Wenn jemand einen Fund meldet, sei eine genaue Ortsbeschreibung hilfreich. Die illegale Abfallentsorgung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, erklärt die Pressesprecherin weiter. Sollte ein Verursacher bekannt werden, dann drohen ihm Bußgeld oder strafrechtliche Konsequenzen. Zudem könnten die Entsorgungskosten vom Verursacher eingefordert werden. Die Höhe eines Bußgelds hängt ab von der Art und der Menge des illegal abgelagerten Abfalls.

.. und ein Bettrost...
.. und ein Bettrost...
...haben Unbekannte nahe der Rudolf-Bart-Siedlung einfach hingestellt. Abholen muss den Müll nun die Stadt.
...haben Unbekannte nahe der Rudolf-Bart-Siedlung einfach hingestellt. Abholen muss den Müll nun die Stadt.
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