Kreis Bad Duerkheim Begnadet und charmant

«Landau.» Peter Leiner ist tot. Der leidenschaftliche Musiker und engagierte Stadtrat ist am Mittwochnachmittag seiner schweren Krankheit erlegen, die im Frühjahr diagnostiziert worden war.

Der gebürtige Landauer, Jahrgang 1962, ist in seiner Heimatstadt bestens bekannt – unter anderem als Gastgeber der Goethepark-Plaudereien. Weit über die Stadt hinaus hat er sich mit dem von ihm 1987 mitgegründeten Rennquintett einen Namen gemacht, sowohl als hervorragender Musiker als auch aufgrund seiner charmanten und humorvollen Moderationen. Auch im Stadtrat, wo er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion war, war Leiner nie ein Mann der lauten Töne: stets freundlich und verbindlich, aber in der Sache klar. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Florian Maier nannte ihn gestern einen verantwortungsbewussten Kommunalpolitiker, der die Fraktionsarbeit „mit klugen Beiträgen aus größerer Perspektive“ bereichert habe. Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Bürgermeister Maximilian Ingenthron und Beigeordneter Rudi Klemm würdigten Leiner als nimmermüden Kulturmotor Landaus. Die Karriere des Musikers Peter Leiner ist eng mit Landau verbunden, denn hier empfing der junge Trompeter als Mitglied der Stadtkapelle unter Alfred Schnerch wesentliche Impulse. Das Heeresmusikkorps der Bundeswehr habe ihn zum loyalen Staatsbürger erzogen, spöttelte er auf der Rennquintett-Homepage. Auch als Leiner längst Trompeter im SWR-Rundfunkorchester Kaiserslautern und später Solotrompeter in der Deutschen Radiophilharmonie war, machte er sich in vielfacher Weise um das Musikleben in Landau verdient. Mit seinem virtuosen Blechbläserensemble Rennquintett begründete er 1997 die Reihe der Weihnachtskonzerte in der Landauer Stiftskirche. Daraus wurde eine Erfolgsgeschichte mit Auftritten in der ganzen Pfalz. Auch das Landesjugendorchester, bei dem Leiner immer wieder die Blechbläser einstudierte, hat er seit Jahren zu Konzerten in die Festhalle geholt. Durch seine Tätigkeit in der Deutschen Radiophilharmonie und ihrem Vorgänger hat der Trompeter ein breites Repertoire unter erstklassigen Dirigenten erarbeitet. Leiner bewies seine Kunst auf der Trompete auch bei Gastspielen in anderen Orchestern und musizierte unter Stardirigenten wie Sir Roger Norrington und Lorin Maazel. Beruflich gab er sein Können als Professor an der Musikhochschule in Saarbrücken weiter. Leiner war in den vergangenen Wochen viel zu Fuß in seinem Landau unterwegs, mit dem für ihn typischen strahlenden Lächeln bei Begegnungen. Obwohl er da schon unter Sprachstörungen litt, hat er das Gespräch gesucht und über sein eigenes gelegentliches Hängenbleiben geschmunzelt. Er schien seinen Frieden mit seiner Krankheit gemacht zu haben. „Achten Sie auf Ihre Gesundheit“, war einer der Sätze, die Leiner dem Gegenüber bei einer solchen zufälligen Begegnung mit auf den Weg gab. Die Trauerfeier für Peter Leiner ist am Samstag, 3. November, um 12 Uhr in der Stiftskirche.

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