Kreis Bad Dürkheim Bis zu 200 Tonnen Müll pro Jahr im Wald und Flur

Bauschutt haben Wanderer auf einem Waldweg zwischen Alter Schmelz und der Papierfabrik Schleipen entdeckt.
Bauschutt haben Wanderer auf einem Waldweg zwischen Alter Schmelz und der Papierfabrik Schleipen entdeckt.

Im Landkreis Bad Dürkheim gibt es pro Jahr zwischen 100 und 200 Tonnen illegale Müllablagerungen. Hat die Corona-Krise wegen der zwischenzeitlichen Schließung der Recyclinghöfe zu einem Anstieg geführt?

Bisher lässt sich nach Angaben von Kreissprecherin Sina Müller kein Trend erkennen. Die Untere Abfallbehörde habe mitgeteilt, dass sie keine Häufung von Meldungen feststellen könne.

Davon abgesehen gebe es immer Schwankungen, da bereits eine einzelne Ablagerung mit vielen Tonnen den Wert stark beeinflussen könne. Wenn Müll gefunden werde, sei es hauptsächlich Restmüll, Sperrmüll, Altreifen, auch Grünschnitt und Altholz. Seltener seien es asbesthaltige Bauabfälle oder wasser- und umweltgefährdende Stoffe wie Altöl oder Farben und Lacke. Schrott und Elektroschrott sowie Altkleider dagegen seien selten, „da am Markt damit noch Geld zu verdienen ist“.

Empfindliche Strafen

Für illegale Abfallentsorgung werden teilweise empfindliche Strafen verhängt: Grundsätzlich sei das zwar eine Ordnungswidrigkeit, bei gefährlichen Abfällen, wie Asbest oder Altöl, können aber auch strafrechtliche Konsequenzen drohen, erklärt Müller. Das Bußgeld hänge von der Art und Menge des Abfalls ab und könne bis zu 50.000 Euro betragen – zusätzlich können die Entsorgungskosten eingefordert werden.

Da der Täter meistens nicht bekannt sei, müssen zunächst die Eigentümer des Grundstücks für die Beseitigung aufkommen, auf dem der Müll gefunden wird. Bei öffentlichen Eigentümern übernimmt der Kreis die Entsorgung sowie die Kosten, die über den Gebührenhaushalt des Abfallwirtschaftsbetriebs abgerechnet werden.

Info

Wer eine illegale Müllablagerung entdeckt, sollte sich bei der Unteren Abfallbehörde melden unter 06322/961-5202 oder -5204. Man kann sich aber auch an die Polizei oder das Ordnungsamt wenden, ergänzt Kreissprecherin Sina Müller. Wichtig dabei: eine möglichst genaue Ortsbeschreibung.
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