Kreis Bad Duerkheim Der Wunsch nach einem Eimer

Die Kosten für den Beutelspender haben die Anwohner übernommen.

Eine Initiative aus der Sachsenhütter Straße in Bad Dürkheim kämpft für das Aufstellen eines Hundekotmülleimers. Einen Tütenspender hat sie bereits installiert. Doch die Stadt zögert.

Was sich Dieter Entenmann (55) aus der Sachsenhütter Straße von der Stadtverwaltung wünscht, scheint eigentlich nicht sonderlich kompliziert zu sein. „Der Parkplatz am Ende unserer Straße mitten in den Weinbergen ist Ausgangspunkt vieler Spaziergänger mit ihrem Vierbeiner in der freien Natur“, berichtet der Anwohner. Das Problem sei schon immer gewesen, dass die Hinterlassenschaften des besten Freundes des Menschen die schöne Gegend verschandelten. Aus diesem Grund habe man sich entschieden, auf eigene Kosten einen Beutelspender für die Hundekotaufnahme am Parkplatz aufzustellen. Davon würden Frauchen und Herrchen beim Gassigehen auch regen Gebrauch machen, weiß Entenmann, selbst Hundebesitzer, zu berichten. Er fülle monatlich etwa 2000 Beutel nach. So weit so gut, aber was passiert mit den gefüllten Beuteln? „Die werden häufig an Ort und Stelle liegen gelassen und verschmutzen weiterhin die Umwelt“, ärgert sich der Initiator der Initiative Sachsenhütter Straße, denn es gebe weit und breit keinen Mülleimer, in dem die Beutel entsorgt werden könnten. „Wir wünschen uns, dass die Stadt im Parkplatzbereich oder auf dem Gelände der Alten Stadtgärtnerei einen Mülleimer aufstellt und ihn wöchentlich leert“, fordert Entenmann, der auch weiterhin die Beutel zur Verfügung stellen möchte. Wie das Problem zu lösen ist, zeigt ein Blick in den Dürkheimer Ortsteil Seebach. Dort wurden im Mai vergangenen Jahres Spender von Hundekottüten und Behälter zur Aufnahme der gefüllten Säckchen installiert. Nach einer einjährigen Testphase und Auswertung des Projekts wird laut Stadt Bilanz gezogen und darüber entschieden, ob es auch in anderen Stadtgebieten umgesetzt werden könne. Für den Seebacher Ortsvorsteher Günter Eymael (FDP) war das Vorhaben bis jetzt schon sehr erfolgreich, denn die Verschmutzung der Wander- und Wirtschaftswege mit Hundekot in und um Seebach sei um „60 bis 70 Prozent zurückgegangen“. „Wir haben acht Spender, die etwa 300 bis 400 Beutel enthalten, an sorgfältig ausgewählten Stellen installiert“, berichtet Eymael. Dabei wurde auch darauf geachtet, dass sich die neuen Abfallbehälter, die von der Stadt aufgestellt wurden, auf der Route des Bauhofs befinden, um regelmäßig geleert werden zu können. „Wir wollten natürlich nicht, dass die Mitarbeiter der Stadt ihre Touren verändern mussten“, erklärt er weiter. Die Spender, die pro Stück mit 80 bis 100 Euro zu Buche schlagen, wurden vom Seebacher Kulturverein finanziert. „Ich befülle sie regelmäßig selbst, um den Verbrauch zu überprüfen“, berichtet der Ortsvorsteher, der sich dafür einsetzen möchte, dass aus der Testphase eine dauerhafte Lösung wird und die Stadt sich an den laufenden Kosten beteiligt. Man habe sich bewusst für weiße Säckchen, die mit 12 Euro für 1000 Stück finanziell in überschaubarem Rahmen liegen, entschieden und hoffe, dass diese eher im Abfallbehälter landen, als die schwarzen oder braunen. Für die Stadt Bad Dürkheim, die dem Wunsch der Initiative bislang noch nicht entsprochen hat, gilt die Maxime, dass der jeweilige Hundeführer dafür verantwortlich sei, die Hinterlassenschaften seines Tieres selbst zu beseitigen und zu entsorgen. Eine Nichtbeachtung stelle eine Ordnungswidrigkeit dar und könne mit bis zu 100 Euro bestraft werden. Die Hundekottüten könnten schon seit einigen Jahren kostenfrei im Bürgerbüro der Stadt abgeholt und beim Gassigehen mitgenommen werden, um die Haufen zu entsorgen. Mit jährlich 100.000 ausgegebenen Beuteln sei die Nachfrage sehr hoch. Die für das Ordnungsamt zuständige Dezernentin, Barbara Hoffmann (Grüne), teilte mit, dass es im Moment keinen Sinn mache, die gängige Praxis zu ändern, da man erst nach Abschluss der Testphase in Seebach im Haupt- und Finanzausschuss über das weitere Vorgehen beraten werde. Für Dieter Entenmann ist das nicht nachvollziehbar. „Ich bin zutiefst enttäuscht und verstehe nicht, dass seitens der Stadt nichts passiert, zumal wir auch bereit wären, die Kosten der Mülleimerleerung zu übernehmen“, berichtet er.

In Seebach helfen die Hundekottüten, dass die Verschmutzung der Wege um bis zu 70 Prozent zurückgeht, so Ortsvorsteher Eymael.
In Seebach helfen die Hundekottüten, dass die Verschmutzung der Wege um bis zu 70 Prozent zurückgeht, so Ortsvorsteher Eymael.
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