Kreis Bad Duerkheim Eine Million Euro für Integrationshelfer

Vor zwei Jahren sind so viele Asylbewerber wie nie nach Europa und Deutschland gekommen. In Baden-Württemberg werden künftig Integrationsmanager die Flüchtlinge individuell begleiten. Acht sollen es in Mannheim sein. Das Land stellt der Stadt für dieses und das nächste Jahr insgesamt eine Million Euro zur Verfügung.

Mithilfe dieser Integrationsmanager sollen die Zuwanderer in die Lage versetzt werden, vorhandene Strukturen und Angebote selbstständig zu nutzen. Der Wirtschafts- und Sozialausschuss der Stadt Mannheim hat grünes Licht für das Vorhaben gegeben. Die endgültige Entscheidung soll am 20. März im Gemeinderat fallen. „Diese gezielte Förderung der Integrationsarbeit begrüßen wir ausdrücklich. Bisher waren geflüchtete Menschen nach abgeschlossenem Verfahren auf sich allein oder das Ehrenamt angewiesen. Mit den Integrationsmanagern wird ihnen professionelle Hilfe zur Seite gestellt, die eine schnellere Eingliederung in die Stadtgesellschaft ermöglicht“, sagt Bürgermeister Michael Grötsch (CDU). Für die landesweit rund 1000 Integrationsmanager stellt das Sozialministerium in Stuttgart insgesamt 116 Millionen Euro zur Verfügung. Stimmt der Gemeinderat zu, wird die soziale Betreuung von Flüchtlingen in Mannheim zum 1. April neu geordnet. Nach Abstimmung mit der Liga der freien Wohlfahrtspflege sollen die acht Stellen so verteilt werden: Je zwei bekommen der Caritasverband Mannheim und das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Mannheim. Je eine Stelle bekommen der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Mannheim, das Deutsche Rote Kreuz und der Paritätische. Für die Betreuung komplexer Einzelfälle mit Schnittstellen zu anderen Hilfesystemen wird eine Stelle bei der Stadt eingerichtet. Die Träger, bei denen die Stellen geschaffen werden, waren bislang mit der Betreuung von Flüchtlingen in den Erstaufnahmestellen beschäftigt. Da die Zahlen der Neuankömmlinge laut Stadt weiter sinken, wird die Arbeit dort zurückgefahren. Die acht Männer und Frauen sollen sich dann um die Flüchtlinge kümmern, die in der Kommune integriert werden sollen. Für Flüchtlinge, die vorläufig untergebracht werden müssen, stellt die Stadt Mannheim die Sozialberatung mit eigenem Personal sicher. Hierfür wird eine Stelle geschaffen. Zentrale Aufgabe der Integrationsmanager ist eine individuelle und niedrigschwellige Sozialberatung und -begleitung. Sie sollen mit den Zuwanderern einen Integrationsplan erarbeiten, in dem Schulbildung und Berufsabschluss, persönliche Entwicklungen und Qualifikationen sowie die zu erreichenden Ziele definiert werden. Die Fortschritte sollen in regelmäßigen Abständen gemeinsam überprüft werden. Der Integrationsplan gilt als eine Ergänzung zu den Aufgaben des Jobcenters wie „Zugang zum Arbeitsmarkt “ und „Sprache“. Hier stehen die Lebensbereiche „Wohnungssuche und Vermittlung von Strukturen des Wohnens in Deutschland“, „Kinderbetreuung“ und weitere kommunale Angebote wie Schuldner-, Sucht- oder Schwangerschaftskonfliktberatung im Mittelpunkt.

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