Kreis Bad Duerkheim Größer, bunter, lauter

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Der Dragster dröhnt. Eine Höllenmaschine mit einem Düsentriebwerk Marke US Airforce. Von Null auf 400 Kilometer pro Stunde in sechs Sekunden. Wer es sieht beim Brazzeltag auf dem Gelände des Technik-Museums am Wochenende, schwankt zwischen Schockstarre und Begeisterung. Gigantisch ist die weiße Wolke, die der 8000-PS-Gigant in die Atmosphäre stößt.

Das komplette Freigelände des Museums ist Ausstellungsfläche, Aktionsraum, Partymeile, Festbetrieb. Noch größer, noch bunter, noch lauter als in den vergangenen Jahren ist die Veranstaltung, zu der etliche Info- und Verkaufsstände gehören. Museumschef Hermann Layher ist beseelt. Der Anblick der vielfältigen Fahrzeuge, aber vor allem ihre Geräusche sind dem PS-Fan eine Wohltat. Bulldogs, Bentleys und Boss Hoss, Bugatti, Buells und Ben Collings, alles ist vorhanden an diesem Sonnenwochenende mitten in Speyer. Zumindest scheint es so. „Die Rennstrecke und der Jumbo da hinten – die haben das so toll gemacht“, ist Fred Neumeister angetan vom Anblick des Brazzelgeländes. Oder besser: Der Mann aus Dresden ist komplett aus dem Häuschen. Bei Bekannten zu Besuch hat er dem Ausflug zu Lärm, Benzinduft und Abgasschwaden nicht widerstehen können. Beim „Streetfighter Motorradclub“ aus dem Beritt Ludwigsburg, Heilbronn und Alzey geht`s heiß zu auf zwei Reifen. „Als wir vom Veranstalter eingeladen wurden, waren alle Feuer und Flamme“, erzählt Chef Achim Rudi. Die Zweirad-Spezialisten sollen ein bisschen Show machen, Reifen qualmen lassen und so weiter. 25 sind allein bis Samstagmittag verschlissen. „Wir haben bei einem Motorradhändler alte Reifen als Nachschub geholt“, verrät Rudi. Kühles im Schoppenglas und Heißes aus der Gulaschkanone begleiten die Besucher durch den Tag gegen Hunger und Durst. Die Verweildauer ist immens angesichts des Programms in Endlosschleife. „Eigentlich wollten wir schon vor einer Stunde nach Hause, aber wir entdecken immer noch was Neues“, gibt Thomas Mayer zu. Er ist mit seinen beiden Söhnen Max (10) und Jonas (8) gekommen. Sicherheitshalber haben sie Kopfhörer aufgesetzt; der Schallpegel reicht manchmal an 85 Dezibel heran. Mutter Sonja ist lieber zuhause geblieben. „Kuchen backen zum Muttertag“, sagt Mayer und lacht. Die Bandbreite verschiedener Fahrzeuge gefällt ihm gut an den Brazzeltagen. Was er außerdem klasse findet: „Dass sich die Besitzer jeweils auch optisch ihren Fahrzeugen anpassen.“

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