Kreis Bad Duerkheim Neuer Schaffensort für Existenzgründer

Mannheim. Der Rohbau des neuen Kreativzentrums C-HUB im Mannheimer Stadtteil Jungbusch steht. Und so wirklich vollendet sieht das Zentrum – wie es sich für einen Rohbau gehört – auch tatsächlich noch nicht aus. Doch der erste Eindruck scheint ein wenig zu trügen. „Mit dem Rohbau ist schon sehr viel fertig“, sagte Architekt Ingo Pelchen von Hartwig Schneider Architekten bei einem Rundgang.

Die robusten, rauen Oberflächen, die blanken Betonwände, viele Materialien, die in ihren ursprünglichen Farben bleiben: alles gewollt. Es soll, so Pelchen, ein Industriecharakter entstehen, der einerseits gut in das Hafengelände passt, andererseits aber auch signalisiert: Das Gebäude ist auf Gebrauch und Aneignung ausgerichtet, nicht auf Repräsentation. Aus diesem Grund wird auch der Funktionalität des Kreativwirtschaftszentrums jede Menge Raum eingeräumt. Die Büroflächen sind durch versetzbare Trennwände in der Größe variabel, die kleinste mögliche Büroeinheit liegt bei 25 Quadratmetern. Selbst in die Betondecken sind schon Elemente eingearbeitet, die zur Verbesserung der Akustik dienen. Die Böden sind hohl, ebenfalls, um die Flexibilität zu gewährleisten. Denn schnell sind zum Beispiel Kabel verlegt, sollte ein Mieter Bedarf haben. Der Erdgeschossbereich im höheren Bürohaus des aus zwei Gebäuden bestehenden C-HUB wird weitgehend verglast, ist daher von außen weitgehend einsehbar. Darin befinden sich die öffentlichen Flächen wie Zentrumsverwaltung, Besprechungsräume sowie Showrooms, die als Läden oder Werkstätten genutzt werden können. In den vier Stockwerken darüber können sich Kreative in Büros einmieten. Sie befinden sich dann ebenfalls in Licht durchfluteten Räumlichkeiten mit deckenhoher Verglasung. Das Bürogebäude umfasst etwa 4900 Quadratmeter, von denen rund 3300 Quadratmeter als Arbeitsplätze genutzt werden können. Interessant ist auch das kleinere Gebäude daneben, welches durch einen Korridor mit dem großen Büroklotz verbunden wird. Darin gibt es im Erdgeschoss Raum für Gastronomie und Veranstaltungen. Und eine große Galerie zu Ausstellungszwecken im Obergeschoss. Auch darin vereinen sich wieder einige Besonderheiten. Der Großraum der Galerie wurde als einfache, geschlossene Raumschachtel konzipiert. Denn, so weiß Architekt Pelchen aus dem Museumsbereich: „Je mehr Licht ins Spiel kommt, desto schwieriger ist es mit den Ausstellungen und Exponaten.“ Die Galerie wird durch zentrales Oberlicht diffus und blendfrei ausgeleuchtet, was die Handhabung der Ausstellungen erleichtert und letztlich Kosten spart. 475 Quadratmeter ist der stützenfrei konzipierte Ausstellungsraum groß. Wer die ehemalige Lagerhalle im Jungbusch kennt, die zur Galerie umfunktioniert wird, erinnert sich vielleicht auch an die damalige Außenfassade. Diese ist denkmalgeschützt, bleibt daher auch erhalten und wird durch eine innengedämmte Betonschale ergänzt. Zum Teil wird die Fassade mit neuen, ähnlichen Steinen wieder aufgebaut, auch das, um den Industriecharakter Charakter zu erhalten und das Erscheinungsbild der benachbarten Kauffmannmühle aufzugreifen. Im März 2015 steht die Eröffnung des C-HUB auf dem Programm, wenn weiterhin alles nach Plan läuft. Der zukünftige Zentrumsleiter, Frank Zumbruch, sei schon dabei, das Gebäude zu vermarkten, heißt es. Vor allem sollen Existenzgründer darin einen ersten Schaffensort finden. Alles in allem dürfte das C-HUB, so auch der Wunsch von Mannheims Kulturbürgermeister Michael Grötsch (CDU), „im stark durchmischten Stadtteil Jungbusch einen weiteren Akzent setzen“.

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