Kreis Bad Duerkheim Schutz vor Hochwasser als Schwerpunkt

Gleich zweimal hat es Anfang 2017 im Bereich des Gewässerzweckverbands Rehbach-Speyerbach Hochwasser gegeben. Beide Male haben Dämme und Sperren gehalten, die Lage war unter Kontrolle.

Bei der Mitgliederversammlung im Ludwigshafener Kreishaus berichteten Geschäftsführer Jürgen Rieger und Verbandsingenieur Arved Reimann über das vergangene Geschäftsjahr. Der Schutz der Anrainergemeinden vor Hochwasser und der Erhalt oder das Wiederherstellen hochwertiger ökologischer Zonen sind Aufgaben des Zweckverbands. Dabei findet sich dieser schon mal zwischen gegensätzlichen Interessen wieder: „Die Landwirte wollen, dass wir mehr Gräben freischneiden oder vertiefen, die Naturschützer wollen, dass wir möglichst wenig eingreifen“, so Reimann. Im Gewässerzweckverband sind Haßloch, Böhl-Iggelheim, Römerberg-Dudenhofen, Limburgerhof, Ludwigshafen, Neuhofen, Neustadt, Schifferstadt, Speyer, der Kreis Bad Dürkheim und der Rhein-Pfalz-Kreis zusammengeschlossen. Im Jahresrückblick zeigte der Ingenieur, wo Arbeiten an Gräben vorgenommen wurden. Dazu gehört das Freischneiden von Uferrändern. Dies geschehe möglichst in Zeiten, in denen die Vegetation ruhe und die Tierwelt nicht gestört werde – jedoch sei das nicht immer möglich. So komme es vor, dass schwer zugängliche Stellen von Arbeitern im Wasser stehend auszuführen seien. Das gehe im Winter kaum. Da komme es auch mal zu überplanmäßigen Ausgaben. Laut Rieger seien besonders schwierige Arbeiten 109.000 Euro teurer geworden. Die Mitglieder billigten die Mehrausgabe einstimmig. In Haßloch ist das Thema Gewässerpflege besonders sensibel. Hier geriet der Zweckverband in den Verdacht, an einer Uferstrecke Schilf gemäht zu haben. Wie Reimann sagte, waren das aber Jäger, die freie Sicht für die Wildschweinjagd wollen. Bei Lachen-Speyerdorf habe der Verband Gräben ausgegraben, die ansonsten verlandet wären. Die Gräben seien keine Biotope, der Eingriff richte keinen ökologischen Schaden an. Abbrechende Ufer und ausgehöhlte Dämme habe der Zweckverband an vielen Stellen wiederhergestellt. Als Beispiele nannte Reimann den Rehbach in der Gemarkung Schifferstadt und den Speyerbach bei Dudenhofen. Die Stürme Anfang des Jahres haben an vielen Stellen Bäume umgestürzt und Äste abgerissen, die den Fluss von Gewässern beeinträchtigen. Aufräumarbeiten seien noch im Gange. Im Investitionsplan der nächsten drei Jahre ist der Hochwasserschutz Schwerpunkt: Deiche werden saniert. Weitere Unterstützung erhofft sich der Zweckverband vom Umweltministerium. Pläne zur Verlegung und Sanierung des Rehbachs bei Böhl-Iggelheim habe er in Mainz vorgestellt.

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