Bad Dürkheim Sonnenfinsternis: Faszinierter Blick in den Himmel

Emil, Edgar und Jule haben ihre Augen gut geschützt.
Emil, Edgar und Jule haben ihre Augen gut geschützt.

Das Wetter meinte es gut mit den Sonnenbeobachtern, die sich am Dienstag im Garten des Pfalzmuseums für Naturkunde trafen. Zwar zogen immer mal wieder Wolken vorbei, aber die partielle Sonnenfinsternis war durch große Lücken bestens zu sehen.

„Da fehlt ein Stück!“, sagt Jule aus Weisenheim am Sand, als sie die ungewöhnliche Erscheinung der Sonne erblickt. Natürlich weiß das neunjährige Mädchen, dass der Sonne nichts fehlt, sondern dass sie gerade zum Teil durch den Mond beschattet wird.

„Gleich haben wir das Maximum“, erklärt kurz nach 12 Uhr Christian Wersig, Leiter des Pollichia-Arbeitskreises Astronomie. Zu dieser Zeit verschattet der Mond unsere Sonne zu etwa 20 Prozent. Ein Vorgang, den viele Menschen gar nicht bemerken dürften. Denn die „restliche“ Sonne scheint so intensiv, dass der Tag nicht dunkler wird.

Die energiereiche Strahlung erfordert es unbedingt, nur mit speziellen Schutzfiltern den Blick in die Sonne zu wagen. Junge Besucher im Museumsgarten wie der siebenjährige Edgar und der zehnjährige Emil wissen das und setzen ihre Schutzbrillen auf, sobald sie nach oben schauen.

Doch bei bestimmten Vorrichtungen geht es sogar ohne Augenschutz. So können die Museumsbesucher in Bad Dürkheim das Geschehen mittels einer Projektion verfolgen: Die teilweise Verfinsterung der Sonne überträgt Christian Wersig anhand eines Spiegelteleskops auf eine Leinwand.

Sobald die Wolken den Blick freigeben, sehen die Zuschauer auf der kleinen Projektionsfläche, wie der Mondschatten am Rand der Sonne entlangwandert. Ein beeindruckender Anblick für die großen und kleinen Besucher. „Total plastisch“, sagt Cosima Schade begeistert. Die Friedelsheimerin lobt auch, wie engagiert ihre Fragen von den anwesenden Experten beantwortet werden.

Ein spezielles Sonnenteleskop hat Jörn Lenhardt mitgebracht, der ebenfalls beim Astronomie-Arbeitskreis aktiv ist. Dieses optische Instrument lässt die Sonnenstrahlen nur in einem engen Spektralbereich durch. Wer hier hineinschaut, sieht die Sonne tiefrot – dunkel genug also, um die Augen zu schonen.

Die Erde als kleine Murmel

Am Rand des Gestirns können die Besucher sogar Protuberanzen erkennen. Was hier winzig aussieht, sind in Wirklichkeit unvorstellbar große Materieströme. Noch eine Möglichkeit, die Sonne zu betrachten, stellen die Museumspädagoginnen Birte Schönborn und Dorothee Suray vor: Ein Projektionsteleskop zeigt ebenfalls gefahrlos das Abbild der Sonne.

Thematisch verbunden mit der gestrigen Sonnenschau ist das aktuelle Ferienprogramm des Pfalzmuseums „Sonne, Mond und Erde“. Einen eindrucksvollen Vorgeschmack lieferte Birte Schönborn schon gestern. Während sie die Sonne als rundes Tuch von 1,40 Meter Durchmesser darstellte, zeigte sie im Vergleich dazu die Erde als kleine Murmel.

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