Kreis Bad Duerkheim Stadt will Namen nicht ändern

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Die Stadtverwaltung Grünstadt wird die Namensänderung in „Grünstadt an der Weinstraße“ derzeit nicht verfolgen. Das geht aus einer Antwort der Verwaltung auf die Anfrage eines Stadtratsmitglieds hervor.

Gerhard Siebert (CDU) hatte die Stadt gebeten, prüfen zu lassen, ob der Zusatz „an der Weinstraße“ künftig auch für Grünstadt verwendet werden könne. Das Ratsmitglied begründete den Wunsch damit, dass Grünstadt eine „Leader-Funktion in Sachen Weinbau“ habe, Winzer aus Sausenheim und Asselheim exportierten ihren Wein – und damit den Namen Grünstadts – in die ganze Welt. Der Winzer wies auf zahlreiche Veranstaltungen in Grünstadt, Asselheim und Sausenheim hin, die mit dem Wein zu tun hätten. Die Stadtverwaltung hat den Wunsch geprüft und ist zu dem Schluss gekommen, das Thema nicht weiter zu verfolgen, heißt es in einer schriftlichen Antwort. Wie Joachim Meyer, Büroleiter bei der Stadtverwaltung Grünstadt gestern sagte, wird die Verwaltung die Sache ruhen lassen. Die Stadtverwaltung verweist auf eine Nachfrage bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion im Jahr 2013, die ergeben habe, dass bei einer Namensänderung – dazu zähle auch der Zusatz „an der Weinstraße“ – ein aufwendiges bürokratisches Verfahren anstehe und viele Behörden um Stellungnahmen gebeten werden müssten. „Zusatzbezeichnungen sollen nur dann verliehen werden, wenn dies zur Vermeidung von Verwechslungen oder aus besonderen Gründen geboten ist“, heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung. Aber was ist ein besonderer Grund? Das sei so einfach nicht zu sagen, berichtete Eveline Dziendziol von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier auf RHEINPFALZ-Anfrage. Und zwar deswegen, weil es wenige Beispiele für solche Fälle gebe: „Das kommt relativ selten vor, weil viele Dinge schon vorher im Gespräch geklärt werden und dann nicht weiterverfolgt werden.“ Was sie aber sagen könne: Dass solche Wünsche nach einer Namensergänzung oder Namensänderung „sehr restriktiv“ geprüft würden – wobei im Falle der Stadt Grünstadt gar nicht die ADD, sondern die Kreisverwaltung in Bad Dürkheim zuständig sei. „Insgesamt sieht die ADD einen etwaigen Antrag nicht komplett chancenlos“, weiß die Stadtverwaltung. Bei einer Namensänderung werde der Stellungnahme des Landesamtes für Vermessung und Geobasisinformation seitens des Landes eine besondere Bedeutung zugestanden, heißt es dort. „Inwieweit das Amt die Namenserweiterung befürwortet, wäre abzuwarten.“ Eine Namensänderung zieht Kosten nach sich. So müssten unter anderem Verkehrsschilder, Kopfbögen, Prospekte und auch die Hinweisschilder auf den Grünstadter Wochenmarkt angepasst werden. Wie viel Geld der Zusatz „an der Weinstraße“ letztendlich kosten würde, sei nicht durchgerechnet worden, sagt Joachim Meyer von der Stadtverwaltung. Unabhängig vom Stadtnamen könnten die Grünstadter mit dem Zusatz „Weinstraße“ doch offensiv werben, rät die Stadtverwaltung und nennt Beispiele: „Grünstadt – an der Weinstraße gelegen“, „Grünstadt – der grüne Marktplatz der Pfalz – an der Weinstraße gelegen“.

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