Dackenheim Wald weiter in Not

Der Borkenkäfer macht den Forstleuten weiter Probleme.
Der Borkenkäfer macht den Forstleuten weiter Probleme.

Der Wald ist weiterhin in Not. Damit einhergehend gibt es Probleme mit der Holzvermarktung. Bei der Versammlung des Forstverbandes Ganerben im Dorfgemeinschaftshaus Dackenheim erörterten die Mitglieder die aktuelle Situation.

Dietmar Leist übte sich in Zweckoptimismus. „Es hat ja geregnet heute“, meinte der Verbandsvorsteher. Der Guss von oben bedeutete jedoch wohl eher den Tropfen auf den heißen Stein, denn beim Ganerbenverband ist nicht alles im „grünen Bereich“. Der Klimawandel sowie Käferbefall bereiten weiter Kopfzerbrechen. „Bleiben wir aber zuversichtlich“, meinte Leist.

Durststrecke hält an

Die Vertreter der neun Kommunen, die dem Verband angehören, hatten dennoch einige Sorgenfalten auf der Stirn.

Volker Scherrer berichtete über die zurückliegenden Jahresabschlüsse. Für 2017 sei ein Defizit von knapp über 40.000 Euro verbucht worden. Im Jahr darauf habe sich der Holzverkauf normalisiert und konnte mit einem Erlös von 846.000 Euro erfreulich abgeschlossen werden. Am Ende wurde ein Überschuss von 262.700 Euro erwirtschaftet. „2019 wurde es dann wegen des Verfalls am Holzmarkt wieder defizitär“, erklärte Scherrer das Minus von 107.700 Euro. Die Durststrecke werde wohl auch dieses Jahr noch anhalten.

Fichte wird verstärkt gefällt

Der Revierleiter Ganerben, Johannes Rottländer, erklärte, dass der Holzeinschlag 2020 vorerst gut gelaufen sei. Bei der Fichte sei ein Plus von 160 Prozent erzielt worden, die Kiefer schwächele jedoch und erreiche nur noch 33 Prozent des Vorjahres. Das liegt daran, dass „die Fichte stark vom Borkenkäfer befallen ist und diese Baumart verstärkt gefällt werden muss“, so Rottländer. Dieses Holz habe auf dem Markt die Kiefer zurückgedrängt, die eine ähnliche Verwendung findet. „Die Kiefer ist derzeit schwer verkäuflich, die Aufarbeitung ist hier nicht kostendeckend“, sagte Rottländer. Im Frühjahr habe man bereits 80 Prozent des Jahreseinschlags erreicht, für das Spätjahr gebe es allerdings noch Unabwägbarkeiten. Zudem seien die Sägewerke voll.

Verstärktes Absterben der Bäume

Für das laufende Jahr sieht Rottländer vor allem zwei wesentliche Kostenfaktoren: notwendige Verkehrssicherungsmaßnahmen und den Käferholzeinschlag. „Durch den Klimawandel verzeichnen wir ein verstärktes Absterben der Bäume.“ Diese leiden unter der Trockenheit und sind nicht mehr standsicher. Im vergangenen Jahr wurden daher für die Sicherheit von Straßen und Wegen rund 10.000 Euro eingeplant. „Das wird aber bei Weitem nicht reichen“, prognostizierte Rottländer. Weiterhin machen besonders die vom Borkenkäfer befallenen Bäume Probleme, denn die Auffindung dieser sei aufwendig, hinzu kämen Abtransport und Aufarbeitung.

Bei der Verbandsversammlung in Dackenheim wurde Phil Schönerstedt vorgestellt, der seit 1. Mai in der Verbandsgemeinde Freinsheim tätig ist und die Buchhaltung des Ganerbenverbandes übernommen hat. Zuvor war er bei der Finanzverwaltung Ludwigshafen beschäftigt.

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