Kreis Bad Duerkheim Warum es erlaubt ist, Gutes zu tun
Wem es in diesen Tagen gegönnt ist, in den Straßen Roms unterwegs zu sein, der staunt gewiss nicht schlecht. Neben den vielen anderen Touristen tummeln sich gerade fast 50.000 Messdienerinnen und Messdiener aus ganz Deutschland und weiteren deutschsprachigen Diözesen in der Ewigen Stadt. Mit dabei ist eine Gruppe von 1150 Ministrantinnen und Ministranten aus dem Bistum Speyer. Auch der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann ist in seiner Funktion als Jugendbischof im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz mitgereist. Was treibt wohl diese Kinder und Jugendlichen mit ihren erwachsenen Begleitern an, sich auf eine 20-stündige Anreise mit dem Sonderzug oder dem Bus zu begeben? Heutzutage scheint es vielerorts eher „uncool“ zu sein, wenn sich Jugendliche zu ihrem christlichen Glauben bekennen, geschweige denn sich auf eine achttägige Wallfahrt begeben, wie ihre Reise nach Rom korrekt heißt. Freilich ist Sightseeing in Rom ein durchaus attraktives Argument. Auf ihre Motivation für diese achttägige Fahrt angesprochen, haben viele aber auch das geantwortet: „Messdienerinnen und Messdiener aus den anderen Diözesen kennenlernen!“ und natürlich „Den Papst sehen!“ Am Dienstagabend war es dann endlich so weit. Vor beeindruckender Kulisse auf dem Petersplatz in Rom fand als Höhepunkt die Papstaudienz statt, bei der Bischof Wiesemann noch einmal das Motto der diesjährigen Ministrantenwallfahrt vorstellte: „Frei! Darum ist es erlaubt, Gutes zu tun“. Dieses sei zu verstehen „als Motivation“, so der Jugendbischof. Es gehe dabei „um die Freiheit in Christus, sich für die frohe Botschaft von Jesus einzusetzen“. Aus ihrem Glauben heraus wollen diese jungen Menschen in Kirche und Gesellschaft Verantwortung übernehmen. In der Tat, die rund 8000 „Minis“, Mädchen und Jungen zwischen neun und 20 Jahren, die regelmäßig die Gottesdienste, Andachten, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen in ihren Gemeinden mitgestalten, geben den Kirchen unseres Bistums ein junges Gesicht. Sie engagieren sich ehrenamtlich, treffen sich zu Gruppenstunden, veranstalten Freizeiten und leisten in den Pfarreien oft eine großartige Jugendarbeit. Geben wir ihnen in unseren Kirchengemeinden die Wertschätzung und Unterstützung, die sie dringend benötigen. Ein kleiner Dank oder ein nettes Wort nach dem nächsten Gottesdienstbesuch ist bestimmt ein guter Anfang. Denn jedem Einzelnen steht es frei, für andere etwas Gutes zu tun!