Kreis Germersheim Bau- und Gewerbeflächen begehrt

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Rülzheim. „Den Löwenanteil der im nächsten Jahr geplanten Ausgaben von rund 6 Millionen Euro investieren wir in die Zukunft unserer Kinder“, so Ortsbürgermeister Reiner Hör zu den Plänen der Gemeinde Rülzheim für 2017.

Umbau, Erweiterung und Sanierung des Kindergartens „Regenbogen“ an der Katholischen Pfarrkirche sollen Ende des Jahres 2017 abgeschlossen sein. „Ein sportliches Ziel“, wie Hör aber einräumt. Die gesamte Maßnahme soll 1,7 Millionen Euro kosten. Während der Umbauarbeiten, die schon im Gange sind, sind die Kindergartenräume in die ehemaligen Saunaräume im „Moby Dick“ ausgelagert. Der Umzug dorthin erfolgt „zwischen den Jahren“, der eigentliche Kindergartenbetrieb beginnt wieder nach den Weihnachtsferien. Überhaupt, so der Ortschef, müssten im Jahr 2017 schon die Weichen für weitere Kindergartenplätze gestellt werden. Bei Schaffung neuer Arbeitsplätze durch die Erschließung weiterer Gewerbegebiete, denen auch die Ansiedlung neuer Bürger folgen dürfte, würden auch weitere Kindergartenplätze benötigt. Es wird nicht nur im Kindergarten „Regenbogen“ eine zusätzliche Gruppe geschaffen, auch im Kindergarten „Sonnenschein“ neben der Grundschule. Es laufen Planungen, wie dies zu realisieren ist, weil der derzeit vom Schülerhort genutzte Raum dafür benötigt wird. Eine noch größere Summe wird in die Sanierung des Südflügels der Grundschule investiert, dessen Dach bei einem Sturm im August 2013 davongeflogen war. Hier ist eine Generalsanierung vorgesehen, für die insgesamt 3 Millionen Euro eingeplant sind. Gut 2 Millionen sollen im Jahr 2017 ausgegeben werden, der Rest 2018 an. Auch hier wird Ende 2017 mit der Fertigstellung gerechnet. In der Zwischenzeit findet der Unterricht in Containern neben der Turnhalle statt. Sollten die Zuzüge von Neubürgern so ausfallen, wie sich die Gemeinde dies erhofft, muss auch die Kapazität der Grundschule erhöht werden. Derzeit wird das neue Baugebiet Süd E erschlossen, auf dem 15 neue Bauplätze entstehen werden. Da sich dafür aber 80 Interessenten gemeldet haben, müssen weitere Grundstücke erschlossen werden. Somit wird die Erschließung des Südhangs, nördlich der Bahnlinie, unumgänglich sein. Hier können langfristig zwischen der Bellheimer Straße und dem Judenfriedhof auf 26 Hektar Fläche 400 bis 500 Baugrundstücke entstehen. Eine Projektstudie befindet sich derzeit „im Feinschliff“, ein Grundsatzbeschluss soll im Laufe des Jahres vom Gemeinderat verabschiedet werden. Ob dieses Baugebiet entgegen der ursprünglichen Planung zuerst Richtung Herxheimweyher erschlossen wird oder doch von der Bellheimer Straße her, muss der Gemeinderat entscheiden. Hier befindet sich ein größerer Teil der Ackerflächen im Gemeindebesitz, während sich die Flächen zwischen „Hohl“ und Bellheimer Straße mehrheitlich in Privatbesitz befinden. Der Ankauf von Grundstücken wird frühestens 2018 erfolgen. Für weitere Gewerbe-Ansiedlungen soll östlich der Firma Transac das etwa 10 Hektar große Gewerbegebiet Nord 4 erschlossen werden, um eine Weiterentwicklung des Gewerbestandorts zu gewährleisten. Die bisher ausgewiesenen Flächen sind alle verkauft. Die Grundstücke in Nord 4 befinden sich teilweise in Gemeindebesitz, der Ankauf der privaten Flächen ist für 2017 vorgesehen. Für Erschließungskosten sind 1 Million Euro eingeplant, die über einen Nachtragshaushalt bereitgestellt werden müssen. Diese Fläche ist im regionalen Raumordnungsplan als „Weißfläche“ ausgewiesen, weshalb sie restriktionsfrei erschlossen werden kann. Wenn diese Fläche erschlossen ist, hat Rülzheim keine Gewerbeflächen mehr anzubieten. „Dann müssen wir uns nach weiteren Gewerbeflächen umsehen.“ Im Gespräch ist auch, hier eine weitere S-Bahn-Halttestelle einzurichten. Im Straßenausbauprogramm ist nur die Sanierung des Schützenpfads vorgesehen, die bereits im Gange ist und im Laufe des Jahres abgeschlossen wird. Der Rasen des Trainingsplatzes im Stadion ist bei anhaltender Nässe kaum bespielbar, weil die Drainage nicht ausreichend ist. Daher soll der Naturrasen gegen Kunstrasen ausgetauscht werden. Dafür sind 500.000 Euro vorgesehen. Der Sportverein benötigt den Trainingsplatz wegen seiner vielen Mannschaften. Die Investitionen, so Hör, stellten eine gute Mischung für Jung und Alt dar, machten „Rülzheim für Neubürger attraktiv“ und sorgten dafür, dass die Gemeinde „nicht so schnell überaltert“. | rud

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