Jockgrim Bedenken gegen Feuerwehr-Standort entkräftet

Die Verbandsgemeinde plant ein Gebäude für rund 60 Einsatzkräfte.
Die Verbandsgemeinde plant ein Gebäude für rund 60 Einsatzkräfte.

Auf dem Weg zum neuen Feuerwehrhaus ist man in Jockgrim einige Schritte weiter. Grundsätzlich spricht offenbar nichts dagegen es auf dem Penny-Gelände zu bauen. Nachts müssen die Einsatzkräfte aber wohl Rücksicht auf Nachbarn nehmen.

Das neue Feuerwehrhaus soll auf einem knapp 5000 Quadratmeter großen Grundstück in der Buchstraße gebaut werden – dort, wo aktuell noch ein Penny-Markt angesiedelt ist. Die Verbandsgemeinde hat das Grundstück im Frühjahr gekauft, nachdem bekannt geworden war, dass der Pachtvertrag zwischen dem Betreiber des Discounters und dem Verpächter nicht verlängert wurde. Es war nach der jahrelangen Suche nach einem Standort für das Feuerwehrhaus die 17. Alternative, die untersucht wurde. Ende März hatte der Verbandsgemeinderat sich festgelegt und ein Kaiserslauterer Büro beauftragt zu prüfen, wie das Grundstück bebaut werden könnte. Untersucht werden sollte, ob das Penny-Markt-Gebäude und die Parkplätze erhalten und weitergenutzt werden könnten; wie die Zu- und Ausfahrten zu dem Grundstück liegen müssen und wie Räume für andere Institutionen, etwa das DRK Jockgrim, oder sogar für Wohnungen integriert werden könnten.

Wohnumgebung ist kein Hindernis

Per Videokonferenz stellte Christoph Bökenbrink vom Büro WSW aus Kaiserslautern in der letzten Ratssitzung die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vor. Als Vorteil des Grundstücks nannte er die zentrale Lage, eine gute Verkehrsanbindung, ein geringer Eingriff in die Natur und die vorhandene Infrastruktur. Nachteilig seien das Umfeld mit Wohnbebauung und einem Seniorenheim und die Grundstückszufahrt. Bedenken, dass ein Feuerwehrhaus in einer solchen Umgebung möglicherweise nicht genehmigungsfähig sei, entkräftete der Planer. Er zitierte dazu ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus März 2022, wonach „ein Feuerwehrgerätehaus, das nach Größe und Ausstattung maßgeblich auch dem effektiven Brandschutz in der näheren Umgebung dient, im allgemeinen Wohngebiet gebietsverträglich“ ist. Das bedeute, dass aus Rücksicht „Lärm verursachende Aktivitäten zwischen 22 Uhr und 6 Uhr vermieden werden sollten, das Martinshorn bei einem Notfall erst nach Verlassen des Grundstücks eingeschaltet werde sollte und die Ein- und Ausfahrt durch eine „bedarfsgekoppelte Ampel“ gesteuert werden könnte.

Brenzlig wird’s an der Ein- und Ausfahrt

„Das Bestandsgebäude und die Parkplätze sind nicht geeignet, um sie zu erhalten“, so Bökenbrink, es scheitere an der zu gering ausgelegten statischen Belastbarkeit von Discounter-Halle und Parkplatz. Er zeigte drei mögliche Varianten, wie das Gebäude für 60 Einsatzkräfte, die Fahrzeughalle für bis zu acht Fahrzeuge und Parkplätze für Einsatzkräfte und Besucher auf dem Grundstück angeordnet werden könnten. Für das DRK wurden mehrere Räume, wie Büro, Schulungsraum, Jugendraum, Küche und Jugendraum mit eingeplant. Genau überlegt werden müsse die Lage der Ein- und Ausfahrt, damit sich Fahrzeuge nicht in die Quere kommen. Eventuell müssten dafür auch Querungshilfen in der Buchstraße verlegt werden.

Zu Beginn des neuen Jahres sei das europaweite Ausschreibungsverfahren geplant. Der Vertrag mit dem Penny-Markt läuft bis zum 30. Juni 2024, „wir planen jedoch einen Folgevertrag mit dem Discounter mit einer kurzen Kündigungsfrist, da das Grundstück nicht schon in diesem Sommer geräumt sein muss“, erklärte Bürgermeister Karl Dieter Wünstel (CDU).

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