Kreis Germersheim Betrunken am Steuer: Präventionstag an der IGS Rheinzabern

Daniel Hofmann am Fahrsimulator.
Daniel Hofmann am Fahrsimulator.

Verkehrserziehung und Drogenprävention – was dröge klingt, stößt bei den Schülerinnen und Schülern der IGS Rheinzabern auf reges Interesse.

Im vergangenen Jahr zählte die offizielle Statistik rund 2200 Drogentote – die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein. Das sagt Alexander Braun von der PI Wörth in einem Vortrag vor Oberstufenschülern- und Schülerinnen der IGS Rheinzabern. Gemeinsam mit seiner Kollegin Tessa Huber geht er auf die Fragen der jungen Männer und Frauen ein. Besonders im Fokus: Die jüngste Legalisierung von Cannabis. „Bis zu 50 Gramm und drei Cannabispflanzen sind zuhause erlaubt“, so Braun. Außerhalb des Wohnsitzes liegt die Grenze bei 25 Gramm. Und: „In Deutschland gibt es rund 150.000 Drogenabhängige und 2,5 Millionen Alkoholiker“, so Braun. Auch was den Alkohol angeht, dürfte die Dunkelziffer weitaus höher liegen.

Beim Vortrag.
Beim Vortrag.

Null Promille für Fahranfänger

Die meisten der Schülerinnen und Schüler haben seit Kurzen einem Führerschein oder machen ihn gerade, Klar ist: Für Fahranfänger gilt die Null-Promille-Grenze am Steuer. Wer betrunken oder unter Einfluss von anderen Drogen im Straßenverkehr erwischt wird, muss die Konsequenten tragen, wie den Entzug des Führerscheins, Punkten in Flensburg und Geldstrafen, wie die junge Zuhörerschaft weiß. Doch der Missbrauch von Drogen kann noch sehr viel schlimmere Folgen haben. Beispielsweise Kokain löst nach dem ersten Glücksgefühl, Angst- und Panikzustände aus. Nicht selten geraten Drogenabhängige in die Kriminalität, um Geld für die Sucht zu beschaffen. Und wie es sich anfühlt, betrunken hinter dem Steuer zu sitzen können die Schüler und Schülerinnen am Aktionstag selbst erleben.

Betrunken am Steuer.
Betrunken am Steuer.

Fahrsimulator in der Schule

Denn zusätzlich zu den Vorträgen der Polizei hat Lehrer Simon Berg den Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (Bads) gewinnen können. Sie haben einen Fahrsimulator dabei, um die Einschränkungen des Seh- und Reaktionsvermögens erfahrbar zu machen, wie Daniel Hofmann von Bads-Team erklärt. Einsteigen, Gas geben und schon beginnt der Smart seine virtuelle Fahrt. Nach und nach steigt die gefühlte Promillezahl und es dauert nicht lange, bis Fußgänger übersehen werden und das Auto von der Straße abkommt und an eine Häuserwand kracht. Was bei den jungen Erwachsenen für Unterhaltung sorgt, hat natürlich einen ernsten Hintergrund. Auch an der Reaktionswand, an der sich mittels einer Brille die eingeschränkte Fahrtüchtigkeit und verlängerte Reaktionsgeschwindigkeit wahrnehmen lässt, vermischen sich Spaß und Ernst. 50 bis 60 Veranstaltungen, davon etwa 40 an Schulen, hat das Bads-Team laut Hofmann im letzten Jahr in Rheinland-Pfalz absolviert. Rund 70 Schüler und Schülerinnen der 12. und 13. Jahrgangsstufe haben am Präventionstag der IGS Rheinzabern teilgenommen, wie Lehrer Simon Berg sagt. Die Aktion war Teil der BNE-Initiative, die es an der Schule gibt. BNE ist die Abkürzung für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und umfasst mehrere Projekte und Aktivitäten.

x