Wörth Daimler: Hunderte interessieren sich für Ausbildung

Janet Böttcher und Ruven Strelau erklären die Funktion des „Bremswertgebers".
Janet Böttcher und Ruven Strelau erklären die Funktion des »Bremswertgebers«.

Über 400 Besucher schon nach eineinhalb Stunden: Das Interesse an der Ausbildungsnacht im LKW-Werk ist groß. Passend zur Nachfrage: Das Angebot an Ausbildungsplätzen wächst.

Der Zustrom zur Ausbildungsnacht am Donnerstag in der Ausbildungswerkstatt des Lastwagenwerks Wörth reißt nicht ab. Für etliche Jugendliche scheint es aber nicht der erste Kontakt zum Werk zu sein. „Ich habe schon ein Praktikum gemacht als Fertigungsmechaniker“, sagt zum Beispiel der 13-jährige Jaden aus Bellheim. Jetzt möchte er noch ein weiteres Praktikum in den Sommerferien machen. Mehmet (15) aus Wörth ist von Daimler eingeladen worden. „Wahrscheinlich weil ich mich vor einem Jahr für ein Praktikum interessiert habe“, vermutet er.

Dichtes Informationsangebot

Die Ausbildungsnacht dürfte so für die meisten nur eine von vielen Stationen auf dem Weg zur Ausbildung sein. Aber es ist eine Station mit einem dichten Informationsangebot. Besonders wertvoll ist die Möglichkeit, sich mit jungen Menschen auszutauschen, die gerade selbst eine Ausbildung durchlaufen. Um die 360 junge Menschen werden zur Zeit in Wörth ausgebildet, so David Brunner, Leiter der Aus- und Weiterbildung Mercedes-Benz Werk. „Wir haben in den letzten Jahren schon immer unsere Plätze belegt“, sagt Brunner.

Kilian Böhler demonstriert die Arbeit am 3-D-Drucker.
Kilian Böhler demonstriert die Arbeit am 3-D-Drucker.

Das Lastwagenwerk werde bei den Jugendlichen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen. „Wir haben bis 2029 eine langfristige Zukunftssicherung, produzieren den E-Truck“, so Brunner. Das sei verbunden mit entsprechenden Ausbildungsplätzen und Perspektiven – quasi allen winke eine Übernahme, sagt Brunner. Es passt ins Bild, dass die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze erhöht wurde: von 88 auf 100. Die verteilen sich auf 9 Berufe (6 technische, 3 kaufmännische) und 7 Duale Studiengänge. Die Altersspanne der Auszubildenden ist weit, so Brunner. Sie reicht vom 14-Jährigen bis zu jungen Erwachsenen, die sich während des Studiums dann doch für eine Ausbildung entscheiden.

Der Beginn der Ausbildungsnacht: Die Jugendlichen strömen in kleinen Gruppen zur Ausbildungswerkstatt im Werk Wörth.
Der Beginn der Ausbildungsnacht: Die Jugendlichen strömen in kleinen Gruppen zur Ausbildungswerkstatt im Werk Wörth.

Janet Böttcher (23) und Raven Strelau (22, beide aus Germersheim) zeigen, was am Ende einer solchen Ausbildung steht. Ihre kleine Demonstration mit dem „Bremswertgeber“ eines großen roten Lastwagens lässt dieses kleine Gerät, das vor 50 Jahren noch ein technisches Wunder gewesen werden, zur Selbstverständlichkeit werden.

Lebensrettender Faktor

Dabei verbessert der Bremswertgeber die menschliche Reaktion um einen oft lebensrettenden Faktor. Denn er registriert, wie stark der Fahrer auf die Bremse tritt. Er sorgt aber dafür, dass der Bremswunsch optimal umgesetzt wird: durch den Einsatz des Anti-Blockier-Systems oder der Verschleißanpassung. Letztere misst, wie stark die Bremsen links und rechts abgerieben sind und passt die Bremskraft so an, dass das Fahrzeug durch die ungleiche Bremswirkung nicht zur Seite zieht.

Auch der als Spielzeug gestartete 3-D-Drucker hat längst in der Fabrik Einzug gehalten. Kilian Böhler (27) und Jan Rechenberger (21, beide kommen aus Karlsruhe) präsentieren unter anderem ein Spezialwerkzeug, das als Greifer im Werk die Arbeit erleichtert.

Info

www.daimlertruck.com/karriere

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