Kreis Germersheim Der Chef-Verwalter

Reinhold Kuntz betreut mittlerweile rund 230 Arbeitsstellen
Reinhold Kuntz betreut mittlerweile rund 230 Arbeitsstellen

«HAGENBACH.»Die fachlichen Abläufe sind sein Job – mit politischen Aussagen hält er sich zurück. Die RHEINPFALZ hat Reinhold Kuntz besucht, den neuen Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Hagenbach. Der einstige Zöllner ist jetzt „rechte Hand“ von Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer (SPD). Beide kennen sich schon seit Kindertagen.

Um 7 Uhr ist er da, weit bevor die Hagenbacher Verwaltung um 8 Uhr offiziell ihre Türen öffnet. Am Computer checkt Reinhold Kuntz, was heute Sache ist. Zum 1. April hat der bisherige Chef der Finanzabteilung das Büro neben Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer im ersten Stock bezogen. Als neuer Büroleiter ist Kuntz Nachfolger von Holger Zander, der als Justiziar zur Stadt Sindelfingen wechselte. Kuntz kennt die Verbandsgemeindeverwaltung Hagenbach noch aus Zeiten, als es dort keine Computer gab. Er begann zum 1. Januar 1988. Eingestellt hat ihn Scherrers Vorgänger Dietmar Brand (CDU), damals selbst erst wenige Monate im Amt. Davor war er an den deutsch-französischen Grenzübergängen Beinheim und Lauterbourg für Pass- und Warenkontrollen zuständig. Als sich Mitte der 80er Jahre durch Beschluss des Schengener Abkommens abzeichnete, dass die Grenzkontrollen bald abgeschafft werden, wurde dem heute 57-Jährigen klar: „Ich muss mich beruflich verändern.“ Nach seinem Einstieg in Hagenbach arbeitete er lange im Sozialamt. Die ersten Computer seien „Ein- und Ausgabegeräte“ gewesen, erzählt er. Die Daten speicherte man auf Diskette, diese schickte man ins Rechenzentrum nach Ludwigshafen. Dort wurden die Sozialhilfebescheide als Massendruck erstellt. „Heute machen wir das alles selbst“, sagt er. Gegen Ende der Nuller Jahre wechselte er in die Finanzabteilung. Damals stellte die Verwaltung auf die kaufmännische Buchführung um. Hierfür wurde er Experte und zum Abteilungsleiter. Auch in seinem neuen Job ist er für die Finanzen zuständig, jedoch werde mehr Verantwortung auf die Mitarbeiter übertragen. Man sei dabei, die seit Gründung der Verbandsgemeinde 1972 geltenden Verwaltungsstrukturen zu ändern. Kuntz spricht von einer „sinnvollen Zusammenlegung von Fachgebieten.“ Dabei sei vorgesehen, aus fünf Abteilungen vier zu machen. Heute ist er Chef von 40 Mitarbeitern in der Verwaltung. Hinzu kommen externe 20 Mitarbeiter. Rechnet man die Kollegen der vier Ortsgemeinden noch hinzu, hat er 230 Arbeitsstellen zu betreuen. „Die fachlichen Abläufe sind mein Job“, erklärt Kuntz. „Mit politischen Aussagen halte ich mich zurück.“ Das sei Sache des Bürgermeisters. Wie Scherrer ist auch Kuntz 1959 geboren. Als Kinder gingen sie in eine Schulklasse in Berg, wo sie beide noch wohnen. Als Scherrer 2005 zum Bürgermeister gewählt wurde, gab es auch eine berufliche Verbindung. Eine Verbindung, die offenbar gut funktionierte und nun in Kuntz’ Beförderung zum Büroleiter gipfelt.

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