Germersheim Dialysezentrum: Start an neuem Standort

So sieht es im neuen Nierenzentrum aus.
So sieht es im neuen Nierenzentrum aus.

Das neue Dialysezentrum in der Innenstadt hat seinen Betrieb aufgenommen. Was derzeit schon angeboten wird und was künftig noch dazu kommen soll.

Umgebaut wurde schon seit vergangenem Jahr. Jetzt ist das Dialysezentrum aus der Josef-Probst-Straße in die Königstraße gezogen, in die ehemalige Apotheke Walch. Am Montag, 12. August wurde der Betrieb mit 14 Patienten in zunächst einer Schicht aufgenommen. Es stehen 18 Dialyseplätze in Mehrbettzimmern und zwei Einzel-, beziehungsweise Isolationszimmer zur Verfügung, sagt der ärztliche Leiter Florian Hack. Betrieben wird das Zentrum von Via Medis, einer Tochtergesellschaft des weltweit tätigen Medizintechnik-Unternehmens B. Braun.

Zunächst ohne ärztliche Anwesenheitspflicht

„Aktuell sind noch nicht alle Patienten, die zuvor in Germersheim ihren Dialyseplatz hatten, wieder zurückgekehrt, einige Patienten dialysieren noch in Landau oder Kandel“, so Hack. An diesen Standorten betreibt Via Medis zwei weitere Dialysezentren. Um mit der Hämodialyse eine ausreichende „Nierenfunktion“ zu erreichen ist mindestens eine Therapiedauer von 4 Stunden dreimal in der Woche notwendig, erläutert der Mediziner. Die meisten Patienten kommen montags, mittwochs und freitags. In Landau gibt es eine weitere Schicht dienstags, donnerstags und samstags. Da es sich noch um eine „Limited care“ (=LC)-Dialyse handelt, also nicht während der gesamten Dialyse eine ärztliche Anwesenheitspflicht besteht, werden in Germersheim aktuell eher jüngere und stabilere Patienten behandelt.

Die Infektionszimmer sind zum Beispiel bei Krankheiten wie Influenza, COVID oder Magen-Darm-Infektionen gefragt. Da es sich hierbei aber um akute Erkrankungen handelt und zum jetzigen Zeitpunkt keine dauerhafte Arztanwesenheit besteht, würden so erkrankte Patienten bevorzugt im größeren Zentrum in Landau versorgt, erläutert Hack. Darüber hinaus gebe es aber auch Besiedelungen zum Beispiel mit Keimen mit Antibiotikaresistenzen, die nicht zu einer Erkrankung führen. Solche Patienten könnten auch jetzt schon in Germersheim behandelt werden, so Hack.

Bald mit nephrologischer Ambulanz

Die Betreuung von Patienten nach einer Nierentransplantation ist aktuell in der nephrologischen Ambulanz in Landau. Kurz- bis mittelfristig sei jedoch auch ein Ambulanzbetrieb am Standort Germersheim geplant, so Hack. „Aktuell werden bereits Mitarbeiter eingearbeitet.“, In der Ambulanz werden dann nicht nur transplantierte Patienten betreut, sondern auch Patienten mit Nierenerkrankungen und zudem Patienten mit Fettstoffwechselstörungen oder arterieller Hypertonie.

Ziel sei es zunächst, in Germersheim einen „stabilen Zwei-Schicht-Betrieb“ zu etablieren, sagt Hack. Die weitere Planung erfolge abhängig von Bedarf und Personaldecke. In Landau stehen 42 Dialyseplätze zur Verfügung und in Kandel (ebenfalls eine LC-Dialyse) 15 Dialyseplätze. Auch wenn es in der Regel einen bevorzugten Einsatzort gebe, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an allen drei Standorten eingesetzt, so Hack. So soll auch bei akuten Engpässen die Versorgung der Patienten sichergestellt werden können.

Im Nachgang zu einer Berichterstattung in der RHEINPFALZ konnte man „mehrere hoch qualifizierte“ Mitarbeiter gewinnen, so Hack. „Allerdings besteht weiterhin Personalbedarf (auch in den Zentren in Landau und Kandel), so dass wir uns über Bewerbungen immer freuen.“

Termin

Tag der offenen Tür, Königstrasse 23, Germersheim, Mittwoch, 4. September, 14 bis 19 Uhr

Der neue Standort in der Königstraße.
Der neue Standort in der Königstraße.
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