Kreis Germersheim Ein neuer Treffpunkt für die Gemeinde

„Das Vereinsleben in einer Gemeinde ist ein Schatz, den es nicht nur zu bewahren, sondern auch zu pflegen gilt.“ Das betonte Ministerpräsident a. D. Kurt Beck am Freitagabend bei seiner Festansprache anlässlich der Einweihung des neuen Centrums für Kunst und Kultur (CKK).

Man dürfe nicht nur die Asche bewahren, sondern müsse in die Glut pusten, um eine Gemeinde lebendig zu erhalten. Daher sei es wichtig und richtig, dass Rülzheim mit dem neuen Gebäude nicht nur Vereinen eine Stätte zur Ausübung ihrer Aktivitäten zur Verfügung stelle, sondern auch Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen vielfältiger Art anbiete. Zuvor hatte Rülzheims Bürgermeister Reiner Hör die Bedeutung des Gebäudes für die örtlichen Vereine und das kulturelle Leben in Rülzheim unterstrichen. Er skizzierte die lange Geschichte von der Idee eines Kulturzentrums bis hin zu seiner Verwirklichung und dankte besonders dem Land für „die großartige Unterstützung von fast 50 Prozent der Bausumme“. Hör verhehlte nicht, dass der Neubau „nachhaltige Veränderungen für das Wohnumfeld der Nachbarschaft“ gebracht habe, was für diese anfangs nicht einfach gewesen sei. Er sei aber froh, „dass wir heute wieder miteinander sprechen“ und bedankte sich bei den Anwohnern „für einen fairen Dialog und Kompromisse“, die das Bauvorhaben letztendlich möglich gemacht hätten. Der Vorsitzende der Kulturgemeinde Rülzheim, Kurt Werling, lobte die kooperative Zusammenarbeit zwischen seiner Organisation, die von Anfang an in die Planungen eingebunden worden sei, und der Gemeinde, die zu einem „runden Belegungsprogramm“ geführt hätte. Gestern nutzten viele Rülzheimer beim Tag der offenen Tür die Gelegenheit, sich den neuen Kulturtempel aus der Nähe anzusehen. So konnten sie die Werke der Kunstschule bewundern, beim Schachclub das königliche Spiel ausprobieren oder sich vom Gesangverein Männerchor und der Kapelle des Musikvereins unterhalten lassen. Auch die Muttertags-Matinee des Musiktheaters war sehr gut besucht. Auf dem Freigelände zog ein einsamer Boulespieler auf der neuen Bouleanlage seine Runden, andere betrachteten die in den Vitrinen Relikte alter Handwerkskunst wie eine alte Werkbank oder einen Amboss aus der ehemaligen Rülzheimer Schmiede. Die Besucher äußerten sich größtenteils positiv. Ilse Wetzel beispielsweise lobte in der renovierten ehemalige Synagoge das „elegantes Ambiente mit einem besonderen Niveau“. (rud)

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