Steinweiler Fachpersonal fehlt bei Bürgerhaus-Arbeiten
Nur vorübergehend geschlossen werden musste jetzt die im Rathaus untergebrachte Arztpraxis. Sobald die defekte elektronische Steuerung, die ausgefallen war, repariert ist, werde die Heizung wieder in Betrieb genommen. Die Planungen hierfür laufen, und die Reparatur soll am 11. oder 12. November abgeschlossen sein. Mit dieser Information konnte Ortsbürgermeister Michael Detzel bei der Einwohnerversammlung allen Spekulationen um eine Schließung der Arztpraxis den Wind aus den Segeln nehmen. Man werde alles tun, so Detzel, um die Ärztin in Steinweiler zu behalten.
Nach dem geplanten Umbau des gegenüberliegenden Anwesens (Hauptstraße 36) wolle man das Rathaus so umbauen, dass die Räume im Erdgeschoss barrierefrei zu erreichen seien. Da die Heizungsanlage, die vom Bürgerhaus aus auch weitere Räume (Vereinsraum, Landjugendraum, Musikerraum, Seniorenraum, Gemeindehaus mit Arztpraxis und Ratssaal sowie Gemeindebüro und außerdem noch das Feuerwehrgerätehaus) versorgt, in die Jahre gekommen ist, soll diese nach der laufenden Heizperiode erneuert werden. Anschließen will man das sanierte Anwesen in der Hauptstraße 36, für dessen Renovierung jetzt die Baugenehmigung eingetroffen sei, wie Ortsbürgermeister Detzel mitteilen konnte. Derzeit helfe man sich mit Radiatoren in den benutzten Räumen. Von einer Bürgerin angesprochen wurde auch die Möglichkeit, die Praxis in die Hauptstraße 36 umzusiedeln. Das jedoch habe die Ärztin selbst abgelehnt, war zu hören.
Noch keine Terminvergabe für Bürgerhaus
Die sehr gut besuchte Einwohnerversammlung fand im katholischen Pfarrzentrum statt. Die Frage nach dem Stand der Arbeiten am Bürgerhaus stand da erwartungsgemäß im Raum. Der Ortsbürgermeister machte deutlich, dass es vielen Firmen derzeit an Fachpersonal fehle, weshalb sich Arbeiten verzögerten. Ausgebaut werden konnten aber die Brandschutzklappen im Bürgerhaus, so dass jetzt die Trockenbauarbeiten beginnen können. Der Architekt sei trotz aller Verzögerungen optimistisch, den Bauzeitenplan einhalten zu können, sagte Detzel. Die Gemeinde möchte allerdings keine Termine vergeben, ehe das Projekt abgeschlossen ist.
Weitere Anregungen galten dem Zustand des Radweges zum Sportgelände und der Beschilderung der Radwege in der Verbandsgemeinde insgesamt. Kritisch gesehen wurde auch die Änderung der Grundsteuerberechnung, die nicht zu einer Einnahmeerhöhung führen sollte. Allerdings müssten in Steinweiler einige Grundbesitzer mit einer Erhöhung zwischen 50 und 100 Prozent rechnen, merkte Alt-Bürgermeister Norbert Forstner an. Fragen zur Errichtung von Windkraftanlagen in den Nachbargemeinden oder zur Zunahme der Folienhäuser entlang der Straße nach Winden wurden gestellt.
Gemeinde nicht mehr lange schuldenfrei
Eingangs legte Ortsbürgermeister Detzel eine Bilanz beendeter Projekte vor. So wurde die Umgestaltung des Friedhofes zu einer parkähnlichen Anlage abgeschlossen und der Rastplatz „Am Dreispitz“ fertiggestellt, der sowohl Anfang als auch Ende des historischen Dorfrundweges ist.
Dennoch konnte die Gemeinde schuldenfrei bleiben und hat derzeit noch rund 150.000 Euro im Sparstrumpf. Diese Rücklage dürfte aber nicht ausreichen, um die Bauvorhaben für die betreuende Grundschule, die erste Kostenschätzung liegt bereits bei 2,5 Millionen Euro, zu finanzieren. Detzel bat um Verständnis dafür, dass auch die bisher schuldenfreie Gemeinde Steinweiler sich wohl oder übel am Kreditmarkt werde bedienen müssen. Weitere Vorhaben betreffen neben dem Umbau des Anwesens Hauptstraße 36 die Umsetzung des Starkregen-Konzeptes und eine kommunale Wärmeplanung oder den Aufbau einer Photovoltaik-Anlage auf die Sporthalle. und Vorhaben mit dem Ziel, den Gemeindewald, der ein Viertel der Gemarkung ausmache, in zehn Jahren klimaresistenter werden zu lassen. Hierfür bekommt Steinweiler einen Zuschuss in Höhe von rund 400.000 Euro.