Kommentar Faurecia-Sozialplan: Mehr Mitsprache für Bürger

Betriebsräte dürfen zu oft nur mitreden, wenn die Entscheidungen bereits feststehen.
Betriebsräte dürfen zu oft nur mitreden, wenn die Entscheidungen bereits feststehen.

236.000 Euro für jeden gekündigten Mitarbeiter sind ein Erfolg. Leider. Denn das ist im Grunde wenig.

34 Millionen Euro für den Sozialplan bei Faurecia hören sich viel an. Aber 236.000 Euro für jeden gekündigten Arbeitnehmer sind wenig. Jeder kann sich selbst ausrechnen, wie lange das Geld in seinem Fall reichen würde, wenn es als Abfindung ausgezahlt würde. Aber dabei die Steuer nicht vergessen: Ein Drittel bis die Hälfte der Abfindung kassiert das Finanzamt, Sozial- und Rentenabgaben werden auch erhoben. Was danach übrig bleibt, dürfte bei den meisten, als Ingenieure relativ gut bezahlten Faurecia-Mitarbeitern kaum reichen, um ein Netto-Jahreseinkommen auszugleichen.

Damit Arbeitnehmer in solchen Konflikten mehr erreichen können – vielleicht sogar den Erhalt von Arbeitsplätzen – brauchen sie mehr Mitspracherecht. „Das ist eine gesamtgesellschaftliche Frage“, merkt der IG-Metaller Lange an. Was heißt: für entsprechende Regelungen zur Mitsprache müsste sich zunächst eine politische Mehrheit finden. Das wiederum bedeutet: Auch über die Kündigungen von überübermorgen wird bei Wahlen morgen möglicherweise mitentschieden.

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