Rülzheim Feuerwehr-Wettkämpfe: Teams aus ganz Deutschland am Start

Tischtennisturnier der besonderen Art: in Chemikalienschutzanzügen.
Tischtennisturnier der besonderen Art: in Chemikalienschutzanzügen.

In dicken Schutzanzügen Tischtennis spielen und das Einsatzfahrzeug an Hindernissen vorbei manövrieren: Es sind nicht die klassischen Aufgaben der Feuerwehr. Wie die Rülzheimer Wehr Lust aufs Ehrenamt machen möchte.

„Fire ’n beats“ nannte die Freiwillige Feuerwehr ihr buntes Programm für jugendliche und erwachsene Kameraden rund um die Festwiese und das Gerätehaus. 28 Jugendfeuerwehren aus der ganzen Vorderpfalz traten mit rund 170 Teilnehmern und 50 Betreuern am Samstag zur Feuerwehr-Rallye auf der Wiese an. An den 17 Stationen ging es nicht nur um Aufgaben der Wehr. Mit dabei waren auch 13 Rülzheimer Vereine. So musste beispielsweise beim Malteser Hilfsdienst ein Hindernisparcours mit einer Puppe auf einer Krankentrage absolviert werden. Der Tanzsportclub lud zu einem Dance-Battle ein und der Tennisclub veranstaltete ein Kettcar-Rennen. Eierlaufen, Dosenschießen mit einem Strahlrohr oder ein Kistenlauf waren weitere Stationen, die von der Jugendwartin der Rülzheimer Wehr, Selin Schultz, organisiert worden waren. Mit dabei waren auch die DLRG aus Wörth und das Technische Hilfswerk. Die Begeisterung der jungen Wehrjungen und -mädchen war regelrecht zu spüren. „Die sind mit Feuereifer dabei“, war die einhellige Meinung der Verantwortlichen der Rülzheimer Feuerwehr.

Es soll nicht bei der Premiere bleiben

Sinn der Veranstaltung war, so Wehrleiter Andreas Leingang, für Spaß unter den Kameradinnen und Kameraden sorgen, aber auch mit den Bürgern in Kontakt kommen, und vielleicht den einen oder die andere für das Ehrenamt Feuerwehr zu begeistern. Neben der Gaudi an sich, sollten die Teilnehmenden etwas lernen, „nicht nur für die Feuerwehr, sondern auch für sich selbst“. Es war das erste Mal, dass die Rülzheimer Wehr eine solche Veranstaltung ausrichtete. Es werde aber nicht das letzte Mal gewesen sein, so Leingang. Nicht gleich wieder nächstes Jahr, „aber vielleicht in zwei oder drei Jahren.“ Sieger wurde die Jugendfeuerwehr Ludwigswinkel, vor der Jugendfeuerwehr Barbelroth und der Jugendfeuerwehr Landau-Mörzheim Gruppe 1.

Bloß nicht die Hütchen berühren: Geschicklichkeitsfahren mit Einsatzfahrzeug.
Bloß nicht die Hütchen berühren: Geschicklichkeitsfahren mit Einsatzfahrzeug.

Während die Festwiese den Jugendlichen vorbehalten war, waren am Feuerwehrhaus die Erwachsenen am Zug. Acht Mannschaften traten hier beim Tischtennisturnier in Chemikalienschutzanzügen gegeneinander an. Das Team der Feuerwehr der Verbandsgemeinde hatte dieses Turnier im vergangenen Jahr in Speyer gewonnen und somit das Heimrecht für die diesjährigen Titelkämpfe errungen. „Damit hätten wir niemals gerechnet“, so Lucas Leibach, der für die Organisation verantwortlich war, über den Vorjahres-Sieg.

Anzug bläht sich auf

Die Sicht in den Schutzanzügen war nicht gerade die beste. Zudem bläst sich der Anzug auf, weil die ausgeatmete Atemluft darin verbleibt. Je dicker der Anzug dann letztendlich wird, desto unbeholfener waren auch die Bewegungen. Dass die Teilnehmer nach drei Gewinnsätzen nassgeschwitzt herausschlüpften, tat der guten Laune keinen Abbruch. „Das macht einen Riesenspaß“, sagte Frederic Thésée von der Rülzheimer Mannschaft. Sieger wurde hier die Freiwillige Feuerwehr Maximiliansau, zweiter die Gruppe „GABC Zug Landkreis Gießen 1“ – sie hatten die weiteste Anreise. Platz 3 belegte die Freiwillige Feuerwehr Freiburg.

 Erste-Hilfe-Station bei der Rallye der Jugendfeuerwehr.
Erste-Hilfe-Station bei der Rallye der Jugendfeuerwehr.

Im Hof stand ein Geschicklichkeitsfahren mit einem Tanklöschfahrzeug und einem Dreieinhalb-Tonner auf dem Programm. Dabei mussten die 35 Fahrer auf Zeit einen Parcours an Pylonen bewältigen, rückwärts einparken und durch Tonnen hindurchfahren, ohne diese zu berühren. Veranstaltet wurde dieser Wettbewerb vom Regionalfeuerwehrverband. Die besten drei Fahrer qualifizierten sich für den Landesentscheid. Beim Geschicklichkeitsfahren der Klasse A (Fahrzeuggewicht bis zu 7,5 Tonnen) siegte David Hoffmann, gefolgt von Andreas Rhein (beide Kandel) und Florian Klundt (Billigheim-Ingenheim). In der Klasse über 7,5 Tonnen gab es folgende Ergebnisse: 1. Frank Stahl (Speyer), 2. David Hoffmann (Kandel), 3. Fabian Neumann (Neuburg).

Bei der Rallye hatten auch viele Rülzheimer Vereine Stationen aufgebaut.
Bei der Rallye hatten auch viele Rülzheimer Vereine Stationen aufgebaut.
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