JOCKGRIM Geplante Wohncontainer: Misthaufen vor Rathaus gekippt
Am Sonntag, vermutlich in den frühen Morgenstunden, wurde vor dem Rathaus der Ortsgemeinde eine größere Fuhre Tierdung ausgeschüttet. Auf den stinkenden Misthaufen vor der Eingangstür hat der mutmaßliche Verursacher vier Plakate gesteckt, die „Grüße aus der Nachbarschaft“ enthielten und forderten, „Keine Asylcontainer im Wohngebiet von Jockgrim!“ aufzustellen. Eine Adresse und der Hinweis „Eine Anzeige mache ich selbst.“ steht ebenfalls auf den Transparenten.
Ortsbürgermeisterin Sabine Baumann, Ortsbeigeordneter Ralf Seither und Heribert Spaniol, Beigeordneter der Verbandsgemeinde, begutachteten am frühen Sonntagvormittag die Lage vor Ort und informierten die Polizeiinspektion in Wörth. „Wir werden den Misthaufen heute nicht wegräumen lassen, dafür rufe ich die Mitarbeiter des Bauhofes nicht aus ihrem Wochenende“, erklärte Sabine Baumann. Er könne ruhig bis zum Entfernen ausdünsten. Lediglich eine deutlich sichtbare Absperrung wurde rund um die tierischen Hinterlassenschaften aufgestellt.
Anlass für die unerlaubte Aktion – so lassen die Plakate vermuten – sind die Pläne, direkt neben dem Rathaus der Ortsgemeinde, an der Ecke Schillerstraße/Maximilianstraße Wohncontainer für Flüchtlinge aufzustellen. Der Standort wurde von der Ortsgemeinde vorgeschlagen. In seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Montag hatte der Verbandsgemeinderat beschlossen, Container zur Unterbringung von Flüchtlingen, Obdachlosen und Empfängern von Sozialleistungen zu mieten. Denn verfügbare Mietwohnungen werden voraussichtlich in den nächsten Wochen zur Neige gehen. Das Land habe weiterhin wöchentliche Zuteilungen von neuen Flüchtlingen angekündigt, berichtete Bürgermeister Karl Dieter Wünstel in der Sitzung des Verbandsgemeinderates.