Kreis Germersheim Hagenbach/Kandel/Wörth: Umfrage bringt Probleme von Vereinen ans Licht

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91 Vereine haben sich an einer Umfrage beteiligt. In Hagenbach werden die Ergebnisse am Montag auf einer Konferenz diskutiert. Ihr Hauptproblem wird sich in Zukunft wohl aber weiter verschärfen.

Die Umfrage ist Teil des Projektvorhabens „Ansprechpartner für Vereine“, initiiert durch die Zukunftsinitiative „Starke Kommunen - Starkes Land“ des Landes Rheinland-Pfalz. Von den 91 Vereinen, die die Fragebögen zurückgeschickt haben, sitzen 36 in der Verbandsgemeinde (VG) Hagenbach, 31 in der Stadt Wörth und 26 in der Verbandsgemeinde Kandel. 91 Prozent von ihnen sind im Vereinsregister eingetragen und damit rechtsfähig, 84 Prozent sind als gemeinnützig anerkannt. Der Durchschnittsverein finanziert sich annähernd zur Hälfte (41 Prozent) aus Mitgliedsbeiträgen. 28 Prozent der Mittel werden selbst erwirtschaftet. Das bedeutet: Die Vereine finanzieren sich zum Großteil (69 Prozent) selbst. Die Mittel, die von außen in die Arbeit des Durchschnittsvereins fließen, kommen aus folgenden Quellen: Spenden und Sponsoring (13 Prozent), Sonstiges (11 Prozent), öffentliche Hand (4 Prozent) und Verband oder Träger (3 Prozent). Der durchschnittliche Verein hat 175 Mitglieder; die tatsächlichen Mitgliederzahlen liegen zwischen 12 und 1670. Der durchschnittliche Verein hat 56 Prozent männliche und 44 Prozent weibliche Mitglieder. Die Hälfte der 175 Mitglieder ist im Durchschnitt zwischen 18 und 60 Jahre alt, 32 Prozent sind über 60, 18 Prozent unter 18 Jahre.

Ein Thema dominiert

Entsprechend der Altersverteilung dominiert bei der Frage nach den wichtigsten Themen ein Thema ganz klar: „Nachwuchsgewinnung, sowohl Mitglieder als auch Vorstandschaft“ (37 Prozent der Nennungen). Es folgen „Datenschutz“ (13 Prozent), „Versicherungsschutz/Haftung“ (12 Prozent), „Kommunale Unterstützungsmöglichkeiten“ (11 Prozent) und „Spenden, Sponsoring, Förderprogramme“ (9 Prozent). Das Hauptproblem – fehlender Nachwuchs – wird sich schon aufgrund der demografischen Entwicklung weiter verschärfen. Für Unterstützung in den anderen – eher rechtlichen und finanziellen – Themenkreisen halten die Vereine die Einrichtung einer zentralen Stelle für die drei Kommunen für sinnvoll. Die Frage, ob ein entsprechender Bedarf bestehe, beantworteten 66 Prozent mit „Ja“.

Unterstützung in Rechtsfragen

Als wichtigste Aufgabe dieser Stelle sehen die Vereine die Unterstützung bezüglich Rechtsfragen und gesetzlicher Vorschriften (32 Prozent). An zweiter Stelle (21 Prozent) folgt der Wunsch nach einer Förderung der gebietsübergreifenden Zusammenarbeit der Vereine. Auf Platz 3 und 4 folgen dicht hintereinander die Wünsche nach einem Moderator zwischen Vereinen und Verwaltung und nach Hilfe im Bereich „Website, digitale Vereinsarbeit“ (14 beziehungsweise 13 Prozent). „Wir müssen uns überlegen, ob wir für den Bereich der drei Kommunen einen Unterstützer für die Vereine einstellen.“ Das ist für Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer (Hagenbach, SPD) die politische Konsequenz aus der Vereinsumfrage. Eine solche Stelle habe er zwar auf Kreisebene abgelehnt. „Aber in Germersheim wäre der zu weit weg und dann nur eine halbe Stelle“, sagt Scherrer. Auf der Ebene der drei Kommunen im südlichen Landkreis sei ein „Vereinsunterstützer“ aber gut angelegtes Geld, meint Scherrer: „Wenn uns die Vereine wegbrechen, geht auch ein Stück Lebensqualität verloren.“ Termin Die Umfrageergebnisse werden vorgestellt und diskutiert auf der 1. Vereinskonferenz der VG Hagenbach, Montag, 11. März, 18 Uhr, Ratssaal der Verbandsgemeinde. Zum Auftakt wird die Ehrenamtskarte vorgestellt.

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