Kreis Germersheim Hagenbach: Zukunft von Tribüne der Schulturnhalle unklar

Carla Schmitt (in grün) für die Handballerinnen der Spielgemeinschaft Wörth-Hagenbach im Einsatz gegen Lara Eckhardt und Maren W
Carla Schmitt (in grün) für die Handballerinnen der Spielgemeinschaft Wörth-Hagenbach im Einsatz gegen Lara Eckhardt und Maren Wehr vom VTV Mundenheim.

Tribüne abreißen oder nicht? Das war am Donnerstag die Diskussion im Verbandsgemeinderat. Es ging um die Schulturnhalle, welche wie die gesamte Grundschule saniert werden muss. Die Tribüne zu erhalten wäre kostspielig, sagte der Planer. CDU-Politiker Karl Münzing meinte, durch den Abriss werde den Handballern „die Existenzgrundlage genommen.“

Architekt Stefan Hunzinger aus Rastatt stellte in der Sitzung die Entwürfe zur Sanierung der Grundschule Hagenbach vor. Ein Aspekt dabei: die Turnhalle, die nicht nur an Fassade und Dach, sondern auch im Innern komplett erneuert wird. An sie soll – als Ersatz für die abzureißende Mehr-zweckhalle – ein 120 Quadratmeter großer Gymnastikraum angebaut werden. Und zwar im Anschluss an die Umkleiden, in denen ebenfalls große Erneuerungen anstehen. Ferner soll das Sportfeld mit einem neuen Bodenbelag ausgestattet werden. Noch nicht sicher ist, was mit der Tribüne geschieht. Sie wurde vor etlichen Jahren für die Handball-Mannschaft des Turnvereins angebaut. Eine Sanierung sei kostspielig, sagte Hunzinger eingangs – und empfahl, die Tribüne abzureißen. Dagegen ging aber Karl Münzing (CDU) auf die Barrikaden, denn es werde einem Verein „die Existenzgrundlage genommen“. Auch bei Schulveranstaltungen werde sie benötigt. Bei einem Abriss der Tribüne sei kein Platz für Zuschauer, gab Münzing zu bedenken. „Wenn man sie erhalten könnte, sollte man dies tun.“

Schulleitung mit Abriss einverstanden

Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer (SPD) sagte, dass die Schulleitung mit dem Abriss einverstanden sei. Es seien ihm keine Veranstaltungen bekannt, für die man die Tribüne brauche. Aber man werde die Kosten für eine Sanierung ermitteln. „Es geht darum, wer es finanziert“, betonte Scherrer – und kündigte an, darüber mit der Stadt Hagenbach zu reden. Das Hauptgebäude der Grundschule soll im Treppenhaus einen Fahrstuhl bekommen, außerdem sind dort künftig die Toiletten. Die heutige WC-Anlage wird abgerissen, ebenso die Überdachung und der unterirdische Verbindungsgang zum gegenüberliegenden Pavillon. Die Eingriffe ins Gebäude seien gering, so Hunzinger. „Weil es von der Struktur den heutigen Anforderungen genügt.“ Dach und Fenster sollen erneuert und die Fassade hergerichtet werden. Die Planungen für die Grundschul-Sanierung seien noch nicht beendet, erklärte Scherrer. Man müsse sich noch den Themen Heizung, Sanitär und Lüftung abschließend widmen. Am 20. Januar soll es einen Vor-Ort-Termin des Rates geben.

Leidiges Thema "Differenzierungsräume"

Zum leidigen Thema scheint die Einrichtung von „Differenzierungsräumen“ im benachbarten Ex-Hauptschulgebäude zu werden. Dort waren bereits Handwerker tätig – ihre Trockenbauarbeiten wurden jedoch, wie es hieß, „mangelhaft ausgeführt“. Die Folge: Das Geschaffene muss wieder abgerissen werden. „Keine Erfolgsgeschichte, geb’ ich zu“, so Scherrer. Die Kosten von rund 30.000 Euro würden von einer Versicherung übernommen. Man hoffe, die Sache bis zum Sommer abschließen zu können. „Die Schule fragt dringend nach den Räumen.“ Ab dem neuen Jahr gibt es eine Änderung bei den Öffnungszeiten der Verbandsgemeinde: Der „lange Mittwoch“ wird zum „langen Donnerstag“ – hier hat die Verwaltung bis 18 Uhr geöffnet. Deren Arbeit werde immer schwieriger, meinte Scherrer. Im Jahr 2017 habe man Ausschreibungen im Wert von 6,8 Millionen Euro getätigt. Zugestimmt hat der Rat der Einstellung von Christa-Maria Konetzke aus Hördt. Sie wird zum 1. Januar neue Flüchtlingsbeauftragte der Verwaltung und Nachfolgerin von Susanne Berski, deren Vertrag endet und die sich laut Scherrer beruflich verändern wollte.

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