Kreis Germersheim IGS-Neubau nimmt erste Hürde

Kommendes Schuljahr will die IGS Wörth mit einer Oberstufe starten. Das bestehende Gebäude aus den 1960er und 1970er Jahren entspricht nicht mehr den Anforderungen. Der Bauausschuss des Kreises vergab an das Büro Sander Hofrichter Architekten, Ludwigshafen, den Planungsauftrag für einen Neubau und die brandschutztechnische Sanierung des Altgebäudes.

Doch fiel diese Entscheidung nicht einstimmig – zwei Ausschussmitglieder stimmten dagegen, eins enthielt sich der Stimme. Grund war die fehlende Finanzvereinbarung zwischen der Stadt Wörth und dem Landkreis Germersheim. Darin wird unter anderem geregelt, wer welche Kostenanteile bei einem Neubau beziehungsweise bei einer Sanierung trägt. Rülzheims Ortsbürgermeister Reiner Hör (Aktive Bürger) erinnerte daran, dass sowohl die Verbandsgemeinde Jockgrim (VG) als auch die VG Rülzheim ihre jeweiligen Vereinbarungen im Januar 2009 unterschrieben hätten – rechtzeitig vor den Auftragsvergaben. „Es ist nicht zu verstehen, warum es noch keine Vereinbarung gibt“, sagte Hör. Der Kreis vergebe nun einen Auftrag, ohne dass rechtlich alles geregelt sei. „Das ist befremdlich“, so Hör weiter. Er hoffe, dass Ende des Jahres alle drei IGS-Standorte gleichbehandelt sind. Petra Wolff (CDU, Jockgrim) stieß ins gleiche Horn. Auch sie sehe nicht ein, warum es denn noch keine Vereinbarung mit Wörth gebe. Landrat Fritz Brechtel (CDU): „Ich verstehe, dass hier Probleme gesehen werden. Doch bis Jahresende wird es eine Vereinbarung zwischen Wörth und dem Landkreis geben.“ Ursula Radwan (Grüne, Wörth) trat bei der Abstimmung auf eigenen Wunsch vom Tisch zurück und nahm nicht daran teil: „Nicht, dass wir heute einen Beschluss fassen und der ungültig ist, weil ich Beigeordnete bin und mit abgestimmt habe.“ Das Architekturbüro Sander Hofrichter erhält nun den Auftrag, Pläne für die brandschutztechnische Sanierung des bestehenden IGS-Gebäudes und für einen Anbau zu erstellen. Der wachsende Raumbedarf ist Brechtel zufolge Grund für den Neubau. Die vorhandenen Gebäude sollen an das Schulkonzept der IGS und an das vorliegende Brandschutzkonzept angepasst werden. Die erforderlichen zusätzlichen Unterrichtsräume – für die Mittelstufe (Sekundarstufe I) sind dies etwa 800 Quadratmeter und für die geplante Oberstufe (Sekundarstufe II) zirka 1100 Quadratmeter – sollen in einem Ergänzungsneubau untergebracht werden. Der geschätzte Auftragswert für die Pläne beträgt nach Berechnungen des Kreisbauamtes rund 207.000 Euro. Einstimmig vergeben wurde der Auftrag zur Sanierung des Funktionsgebäudes auf dem Sportplatz Roth in Germersheim an den Architekten Buchlaub und Partner, Hagenbach. Der Sportplatz des Goethe-Gymnasiums wurde während des Jahres saniert. Derzeit fehlt noch der Kunststoffbelag der Laufbahnen sowie Rasen entlang des Zaunes. Für rund 200.000 Euro sollen die Umkleiden sowie die Sanitäranlagen saniert werden. (wim)

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