Wörth In Altortsanierung werden 15,6 Millionen Euro investiert

Der Ausbau der Ottstraße ist fast abgeschlossen. Sie könnte als Vorbild für andere Straßen im Sanierungsgebiet dienen.
Der Ausbau der Ottstraße ist fast abgeschlossen. Sie könnte als Vorbild für andere Straßen im Sanierungsgebiet dienen.

Über die Sanierung des Wörther Altorts wird seit Jahren diskutiert. In einem kleinen Teil, der Ottstraße, wurde auch schon mit der Umsetzung begonnen. Nun nimmt das Projekt an Fahrt, denn von Bund und Land gibt es Förderzusagen – und einen straffen Zeitplan.

Im September 2021 wurde die Stadt Wörth mit ihrem Altort in das Bund-Länder-Programm „Wachstum und nachhaltige Entwicklung – Nachhaltige Stadt“ aufgenommen. Damit war es möglich, in Berlin und Mainz Fördergelder für die Sanierung und Umgestaltung des alten Wörther Zentrums zu beantragen. Nun steht fest, welche Summe in den kommenden Jahren investiert werden kann: Es sind knapp 15,6 Millionen Euro. „Das ist wie ein Sechser im Lotto für die Stadt. Und es ist ein großer gemeinsamer Erfolg“, sagt Bürgermeister Dennis Nitsche (SPD), der darauf verweist, dass „wir die Bürger in dem Prozess von Anfang an mitgenommen haben“.

Zum Sanierungsgebiet gehören beispielsweise Luitpoldstraße, Ludwigstraße und Bahnhofstraße; aber auch die Ottstraße, die bereits fast komplett ausgebaut ist. Mit dem letzten Bauabschnitt wurde bereits begonnen. „Obwohl wir mit der Ottstraße schon früher begonnen haben, können wir diese über die Städtebauförderung abrechnen“, sagt Andreas Scherzer, Stabsstellenleiter für Nachhaltige Entwicklung. Knapp 110.000 Euro seien bereits überwiesen worden, so Scherzer. Nitsche nennt die Ottstraße als gutes Beispiel dafür, wie das Geld eingesetzt werden soll. Natürlich müsse die genau Planung noch erfolgen.

Rund 1100 Anwohner betroffen

Das Sanierungsgebiet umfasst 23,7 Hektar. „Wir haben hier ingesamt 1100 Anwohner“, sagt Scherzer. Alle sollen an dem Prozess beteiligt und nach ihrer Meinung gefragt werden. „Da haben wir jeden Menge Arbeit in den nächsten Jahren“, betont Nitsche. Wobei die Zeit drängt. Alle Maßnahmen müssen bis spätestens 2030 abgeschlossen sein. Fördergelder, die bis dahin nicht abgerufen worden sind, verfallen. In seiner Sitzung am heutigen Dienstag um 19 Uhr im Rathaus muss der Stadtrat seine Zustimmung zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept und der Gebietsabgrenzung für den Altort geben. Danach kann sich die Stadtverwaltung auf die Suche nach Planungsbüros begeben.

Von den 15,6 Millionen Euro werden 70 Prozent von Bund und Land gefördert, der Eigenanteil der Stadt liegt folglich bei 30 Prozent. „Nicht dazu gehört der Straßenausbau, der ist ja umlagefinanziert“, erläutert Nitsche. Bei der Stadt geht man davon aus, dass in den nächsten Jahren noch deutlich mehr Geld im Altort investiert wird – von Privatpersonen. „Wenn das Umfeld schön ausgebaut ist, überlegt sich vielleicht auch der ein oder andere Hausbesitzer, in sein Anwesen zu investieren“, meint Scherzer. Zwar gebe es für Privatleute kein Geld aus dem Fördertopf, aber wer Eigentum im Sanierungsgebiet besitze, könne steuerliche Vorteile geltend machen. Darüber wolle man die Anwohner umfassend informieren, so Scherzer. Nitsche kündigt die Einsetzung eines Sanierungsbeauftragten an.

Knifflige Aufgabe Luitpoldstraße

Einige knifflige Fragen müssen in den nächsten Jahren noch beantwortet werden. Etwa in der Luitpoldstraße. Diese wurde 2020 von einer Landesstraße (L540) zu einer Gemeindestraße zurückgestuft, sonst dürfte die Stadt sie gar nicht ausbauen. „Wir werden sehen müssen, ob die Fußgängerampel bleibt. Aus meiner Sicht hat sie sich bewährt“, sagt Nitsche. Außerdem müsste über weitere Verkehrsberuhigungen nachgedacht werden. Aufschluss soll eine Verkehrszählung im Herbst geben. 2018 wurde in der Luitpoldstraße täglich 4800 Autos gezählt. „Ich denke, dass es jetzt deutlich weniger sind“, so Nitsche. Homeoffice habe aus seiner Sicht dazu beigetragen, dass weniger Menschen das Auto nutzten.

Zunächst nicht im Fördergebiet vorgesehen war die Bahnhofstraße. „Das hätte aber keinen Sinn gemacht. Die Bahnhofstraße ist von großer öffentlicher Bedeutung“, betont Nitsche. Auch da stünden die Planer vor einigen Herausforderungen.

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