Kreis Germersheim In Kitas fehlen Plätze für Zweijährige

Zum Kindergartenjahr 2016/2017 fehlen in Rülzheim noch zehn Plätze für Zweijährige. Im laufenden Kindergartenjahr sind es insgesamt etwa 33 Plätze für Zweijährige, die nach und besetzt werden. Laut der Bedarfsplanung der Kreisverwaltung dürften nur zwei Plätze fehlen. Rülzheim hat ein Luxusproblem: Es wurden mehr Kinder geboren als erwartet und in 21 Monaten sind Familien mit 58 Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren in die Gemeinde gezogen. „Momentan machen wir eine monatliche Aufstellung der Anmeldungen, um zu sehen, wie sich der Bedarf an Kindergartenplätzen übers Jahr entwickelt“, sagt Verbandsbürgermeister Matthias Schardt (CDU). Bisher seien im Frühjahr die Anmeldezahlen erfasst und mit der Bedarfsplanung der Kreisverwaltung abgeglichen worden. Das sei in allen Ortsgemeinden so gemacht worden. Während es in Hördt. Leimersheim und Kuhardt keine Probleme gebe, sei in Rülzheim jetzt festgestellt worden, dass dieses Verfahren nicht mehr sinnvoll sei. Vom 1. Januar 2014 bis Oktober 2015 sind Schardt zufolge viele Familien mit 58 Kindern im Alter zwischen zwei und sechs Jahren nach Rülzheim gezogen. Dies und mehr Geburten führte nun zu einem Engpass bei den Kindertagesstättenplätzen der Zweijährigen. Ortsbürgermeister Reiner Hör (Aktive Bürger) wurde eigenen Angaben zufolge von den Zahlen und daraus resultierenden Problemen überrascht. Bisher habe es geheißen, dass bis Dezember 2016 alles in trockenen Tüchern sei. Bei einem Bedarfsplanungsgespräch im Oktober hätten dann aktuelle Zahlen vorgelegen: •Derzeit sind im Kindergarten „Kerwespatzen“ 82 Kinder, 32 Anmeldungen liegen vor. Ab Mai 2016 ist der Kindergarten voll belegt. Auf der Warteliste für Zweijährige stehen 18 Kinder. Derzeit gibt es hier noch vier freie Plätze für Drei- bis Sechsjährige. •95 Kinder sind im Kindergarten „Sonnenschein“, 28 weitere angemeldet. Bereits im Februar 2015 sind alle Plätze belegt. Auf der Warteliste für Zweijährige stehen 23 Kinder. •Der Kindergarten „Regenbogen“ verfügt noch über sieben freie Plätze für Zweijährige. 61 Kinder sind aktuell im Kindergarten, neun weitere angemeldet. Laut Verbandsgemeindeverwaltung fehlen im laufenden Jahr 40 Plätze für Zweijährige. Sowohl Hör als auch Schardt lassen keine Zweifel aufkommen, dass der Mangel schnellstmöglich beseitigt werden soll. „Das Ziel ist, den Eltern klare Zusagen geben zu können, auch wegen der Arbeitgeber“, verdeutlicht der Verbandsbürgermeister. Hör ergänzt, dass ein Raum des Horts an der Grundschule der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ zugeschlagen werden soll. Die Umbauarbeiten sollen Hör zufolge im Januar fertig sein, die Genehmigung durch die Kreisverwaltung am 1. März vorliegen. Der Hort erhält im selben Gebäude einen weiteren Raum, so dass er weiterhin über vier Räume verfügen wird. Die Planung sieht nun nach Angaben Schardts und Hörs Folgendes vor: 40 benötigte Plätze minus sieben in der Kita „Regenbogen“ macht 33 Plätze. Zehn Plätze können ab 1. März in der Kita „Sonnenschein“ zusätzlich belegt werden – es fehlen 23 Plätze. 13 Kinder, die im Juni/Juli 2014 geboren worden sind, sollen im August zum neuen Kindergartenjahr 2016/17 aufgenommen werden, „wenn die Schulkinder eingeschult sind“, sagt Schardt. „Damit fehlen zum neuen Kindergartenjahr noch zehn Plätze. Aber wir haben spitz kalkuliert.“ Für die Lösung des Problems gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine Alternative wäre die „Alte Post“ umzufunktionieren. „Daneben gibt es auch noch einen Bauplatz“, sagt Hör mit Blick auf die anvisierte Südhangbebauung. Also Neubau eines weiteren Kindergartens? Möglich, aber derzeit unwahrscheinlich. Sicher ist, dass an die Kita „Regenbogen“, die saniert wird, nicht angebaut werden soll. Das ist laut Bauverwaltung nicht sinnvoll und nur mit sehr hohen Kosten möglich. Bis zum Frühjahr sollen nun laut Hör mehrere Möglichkeiten ausgelotet werden. (wim)

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