Kreis Germersheim Institut: Kreis muss 600 Wohnungen im Jahr neu bauen

Ein Bauarbeiter arbeitet auf einer Baustelle.
Ein Bauarbeiter arbeitet auf einer Baustelle.

Leerstehende Wohnungen ändern nichts am Wohnungsbedarf. Laut Prognose des Pestel-Instituts muss der Landkreis Germersheim bis 2028 pro Jahr 600 Wohnungen neu bauen Das sei notwendig, um das bestehende Defizit von aktuell rund 1090 Wohnungen abzubauen und abgewohnte Wohnungen nach und nach zu ersetzen. Laut Mathias Günther vom Pestel-Institut handele es sich insbesondere um Nachkriegsbauten, bei denen sich eine Sanierung nicht mehr lohnen würde.

Der Wissenschaftler erwartet, dass das Baupensum zurückgehe. Günther spricht von einem „lahmenden Wohnungsneubau, dem mehr und mehr die Luft ausgeht“. So gab es in den ersten fünf Monaten nach Angaben des Pestel-Instituts Baugenehmigungen für lediglich 98 neue Wohnungen. In 2023 waren es im gleichen Zeitraum immerhin 180 Baugenehmigungen. „Damit ist die Bereitschaft, im Kreis Germersheim neuen Wohnraum zu schaffen, innerhalb von nur einem Jahr um 46 Prozent zurückgegangen“, so Günther.

Auch die Zahl leerstehender Wohnungen ändere nichts am Wohnungsbedarf. Von aktuell 2410 registrierten Wohnungen, die nicht genutzt werden, stehen 1400 Wohnungen – und damit rund 58 Prozent des gesamten Leerstands– schon seit einem Jahr oder länger leer. Dabei ginge es oft um Wohnungen, die nicht bewohnbar seien, ohne vorher aufwendig und teuer saniert zu werden, so Günther.

x