Weingarten Jugendlicher nach Party erstochen

Die Grillhütte ist derzeit nicht zugänglich.
Die Grillhütte ist derzeit nicht zugänglich.

Ein 17-Jähriger ist in der Nacht auf Samstag verstorben. Der Jugendliche war auf einem Feldweg mit einem Messer verletzt worden. Was bislang bekannt ist.

Von Nicole Tauer

Gegen 3 Uhr am frühen Samstagmorgen waren mehrere Jugendliche auf dem Heimweg von einer Feier bei Weingarten, als sie auf einem Feldweg auf einen 20-Jährigen trafen. Dieser hatte laut Polizeibericht auf dem Weg mit seinem Fahrzeug geparkt. Im weiteren Verlauf des Aufeinandertreffens habe der 20-Jährige den 17-Jährigen mit einem Messer verletzt, danach sei der Täter mit seinem Auto geflohen, so die Polizei weiter.

Weitere Mitglieder der Gruppe versuchten sofort mit Erste-Hilfe-Maßnahmen den Jugendlichen zu versorgen – jedoch ohne Erfolg. Der 17-Jährige verstarb noch am Tatort. Noch in der Nacht begann die Fahndung nach dem 20-Jährigen, dabei kam auch ein Hubschrauber zum Einsatz.

Am Samstagmorgen sorgte RHEINPFALZ-Informationen zufolge ein großer Polizeieinsatz in Lingenfeld, unter anderem im Bereich der Hauptstraße und rund um einen Supermarkt, für Aufsehen. Wenig später meldete die Polizei die Festnahme eines Tatverdächtigen. Noch am Samstag sei der 20-Jährige dem Haftrichter des Amtsgerichts Landau vorgeführt worden. Dieser erließ Untersuchungshaftbefehl wegen des dringenden Verdachts des Totschlags.

Die Jugendlichen hatten offensichtlich am Freitagabend in der Grillhütte etwas außerhalb von Weingarten gefeiert. Ortsbürgermeister Stefan Becker (CDU) zeigte sich im Gespräch mit der RHEINPFALZ tief bestürzt über die Bluttat. In dieser ausgebauten Schutzhütte könnten bis zu 100 Menschen Platz finden, sagte Becker. Die Hütte sei für Feiern sehr beliebt, weil sie etwas außerhalb liege und erschwinglich sei. 2022 war sie komplett ausgebucht. Meist finden dort laut Becker Familienfeiern statt.

Derzeit ist die Hütte wegen der polizeilichen Ermittlungen nicht zugänglich. Eine Veranstaltung, die dort für Samstag geplant war, musste deshalb kurzfristig verlegt werden. Nun müsse man abwarten, bis die Hütte wieder freigegeben werde, so Becker. Zwar seien schon Verträge für die kommenden Wochenenden geschlossen, „aber wenn jemand jetzt zurücktreten möchte, wäre das okay“.

In der Zwischenzeit wurde im Internet ein Spendenaufruf veröffentlicht, um die Familie des verstorbenen Jugendlichen bei der Beisetzung zu unterstützen. Innerhalb weniger Stunden hatten schon über 300 Menschen, viele davon aus dem Landkreis Germersheim, über 6000 Euro gespendet.

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Ludwigshafen unter 0621 963-2773 oder per Mail an kiludwigshafen.k1.kdd@polizei.rlp.de entgegen.

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