Bellheim Kardex plant Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes

Rechts der Kardex-Werkszufahrt, nahe beim Wasserturm (re.), soll das neue Verwaltungsgebäude entstehen.
Rechts der Kardex-Werkszufahrt, nahe beim Wasserturm (re.), soll das neue Verwaltungsgebäude entstehen.

Am Kardex-Standort Bellheim tut sich erneut etwas. Nach dem Bau der großen Halle im Süden des Firmengeländes soll nun noch ein neues Verwaltungsgebäude im nordöstlichen Teil errichtet werden.

Für den Neubau in Bellheim machte am Donnerstagabend der Gemeinderat den Weg frei, als er einstimmig den Bebauungsplan „Gewerbegebiet Kardex Inspire Büroneubau“ beschloss. Dessen Ziel ist es laut Sitzungsvorlage, den für die Gemeinde wichtigen Betrieb zu sichern. Das Unternehmen mit Sitz in Zürich produziert an seinem größten Standort in Bellheim intelligente bewegliche Lagersysteme für den Weltmarkt. Ein Kardex-Mitarbeiter informierte in der Ratssitzung, dass geplant ist, rechts neben dem Werkstor in der Bahnhofstraße, nahe beim auf dem Firmengelände stehenden denkmalgeschützten Wasserturm, ein etwa 28 Meter hohes fünfgeschossiges Gebäude zu errichten. Es soll Platz für rund 260 Mitarbeiter bieten. Von Mitte Mai bis Mitte Juni soll der Bebauungsplan offengelegt werden, damit mögliche Einwände geltend gemacht werden können.

Das Verwaltungsgebäude der Kardex ist in die Jahre gekommen und soll ersetzt werden.
Das Verwaltungsgebäude der Kardex ist in die Jahre gekommen und soll ersetzt werden.

Für den Bau des neuen Gebäudes wird laut Sitzungsvorlage das nördliche Nebengebäude abgerissen, während das südliche Bürogebäude bis zur Fertigstellung des neuen Bürogebäudes vorerst bestehen bleibt. Das Baufenster werde jedoch so weit gefasst, dass in Zukunft auch das südlichere Gelände neu bebaut werden kann, um betrieblich notwendige Erweiterungen vornehmen zu können.

Softwareentwickler ziehen um

Der Neubau, der laut Sitzungsvorlage den Namen „Kardex inspire“ tragen soll, soll auch dazu dienen, die momentan noch in Rülzheim unter dem Dach von ITK arbeitenden Kardex-Softwareentwickler nach Bellheim zu holen. Das sagte Projektleiter Jürgen Schuhmacher auf Anfrage der RHEINPFALZ. Für sie, die übrigen Verwaltungsmitarbeiter und neue Leute soll ein attraktives Arbeitsumfeld geschaffen werden. Schließlich sei das vorhandene Verwaltungsgebäude in die Jahre gekommen und entspreche nicht mehr den aktuellen energetischen Anforderungen. Was damit nach der Errichtung des Neubaus geschehen wird, sei noch offen.

Baubeginn Anfang 2025

Was den Neubau anbetrifft, so geht Schuhmacher davon aus, dass, wenn alles klappt, die Planung bis zur Jahresmitte soweit ist, dass man bei der Gemeinde den Bauantrag einreichen kann. Ein zügige Abwicklung vorausgesetzt, könnte dann Anfang kommenden Jahres die voraussichtlich eineinhalbjährige Bauzeit beginnen. Das Gebäude soll über rund 6000 Quadratmeter Büroflächen verfügen, sagte Schuhmacher. Im Erdgeschoss sollen Besprechungsräume und eine Kantine für die Belegschaft eingerichtet werden. Was die Kosten anbetrifft, könne man derzeit noch nichts Konkretes sagen, das sei erst nach Abschluss der Planungen möglich. Es werde jedoch mit einer niedrigen zweistelligen Millionensumme gerechnet.

An der neuen Halle muss unter anderem noch die Fläche vor den Laderampen befestigt werden.
An der neuen Halle muss unter anderem noch die Fläche vor den Laderampen befestigt werden.

Büroflächen sind laut Schuhmacher auch in der fast fertigen neuen Halle im Süden des Betriebsgeländes entstanden, das nach früheren Angaben insgesamt über 80.000 Quadratmeter Produktions- und Logistikfläche umfasst. Hier sollen allerdings nur die Leute arbeiten, die mit dem Versand und der Verladung zu tun haben. Der Betrieb der Halle, die nach früheren Angaben rund zehn Millionen Euro kostet, habe zwar schon begonnen, es seien aber noch Restarbeiten zu erledigen. Unter anderem gelte es, noch die Flächen vor den Laderampen zu betonieren.

Versandzentrum wird im Sommer fertig

Bis alles fertig ist und der Betrieb in dem neuen Versandzentrum mit Büroflächen wie geplant läuft, wird es voraussichtlich Juli/August, sagte Produktions- und Standortleiter Frank Hornberger der RHEINPFALZ. Nach seinen Angaben zählt das Metallwerk in Bellheim rund 460 Beschäftigte, von denen etwa 260 in der Verwaltung arbeiten, inklusive der rund 40 Leute in der noch in Rülzheim ausgelagerten Software-Entwicklung. Entwickelt würden Computerprogramme für die Logistik und Kommissionierung, also die Warenzusammenstellung der Kardex-Kunden.

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