Kreis Germersheim Kein Kindergartenneubau ohne Straßenanbindung

Eine neue Kindertagesstätte soll in den Volgerwiesen gebaut werden. Die Mitglieder des Ortsbeirates sprachen sich am Mittwoch mehrheitlich für diesen Standort aus. Als Alternative wurde im Vorfeld auch ein Bebauungsplanverfahren im Neubaugebiet Abtwald C durchgeführt. Besucher der Sitzung äußerten sich kritisch zur Entscheidung.

Die neue Kindertagesstätte sei „absolut notwendig“, machte Ortsvorsteher Roland Heilmann (SPD) in der Sitzung deutlich. Im Jahr 2017 müssen weitere Kita-Plätze zur Verfügung stehen. Das ist auch der Grund, warum Bebauungsplanverfahren für zwei Standorte durchgeführt wurden. Bei der Offenlage gab es zur Variante Abtswald C keine Stellungnahmen aus der Bevölkerung; bei der Variante „Volgerwiesen“ gab es zwei Anregungen, die laut Verwaltung „abwägbar“ sind. Der Standort-Vorteil der Volgerwiesen ist laut Heilmann die zentralere Lage zwischen Altort und Neubaugebiet. Ortsbeiratsmitglieder wiesen darauf hin, dass Parkplätze in den Volgerwiesen besser umsetzbar seien als am Standort Abtswald C, wo die Zufahrt in einer Sackgasse liegen würde. Für Jürgen Pfirrmann (Grüne) kein Argument für die Standortwahl: Kinder sollten zur Kita laufen und nicht gefahren werden. Zudem kritisierte er die Bebauung einer weiteren Grünfläche. „Hol- und Bringdienste sind nicht unterbindbar“, sagte Heilmann, der mehrfach darauf hinwies, dass es nicht mehr zwingend so sei, dass Kinder in den Kindergarten gehen, der ihrem Elternhaus am nächsten steht. Aufgenommen werden müssen Kinder aus dem ganzen Stadtgebiet. „Die Anfahrt mit dem Auto wird stattfinden, ob wir das wollen oder nicht“, vermutete Stephan Jäger (CDU). Gegen den Standort Volgerwiesen stimmten neben Pfirrmann auch sein Parteikollege Andreas Hella und Gisela Stöffler (SPD). Zudem gab es eine Enthaltung. Kritik gab es aus den Reihen der Einwohner. „Kindergärten sollten da gebaut werden, wo junge Familien sind“, sagte ein Mann und favorisierte damit das Neubaugebiet. Eine Frau kritisierte die Erreichbarkeit des Geländes. Sie befürchtet mehr Verkehr im Altort sowie Nutzung nicht geeigneter Schleichwege. Als Geldverschwendung bezeichnete ein weiterer Kritiker das Verfolgen von 2 Planungen. Weil Heilmann zuerst die Variante Volgerwiesen zur Abstimmung stellte und nicht auch noch die Variante Abtswald C abstimmen ließ, wurde den Mitgliedern des Ortsbeirates gar Klüngelei vorgeworfen. Heilmann erklärte, dass durch die erste Abstimmung eine weitere nicht mehr notwendig ist. „Ich bin persönlich überzeugt, dass die zentrale Lage richtig ist“, so Heilmann. Laut Peter Hoff, Bauverwaltung, wird eine Anbindung an die Abtswaldstraße erfolgen. Hier gibt es im Bereich des Lidl-Parkplatzes schon heute einen kleinen Abzweig in Richtung Volgerswiesen. Später ging es genau um diese Stelle: diese sei vom Abtswald kommend schwer einsehbar, zum einen die Kurve mit dem Abzweig selbst, aber auch die Querungshilfe ein paar Meter weiter. Hella schlug Bremsschwellen vor. Aktuell ist dort eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern erlaubt. Der Ortsbeirat bat die Verwaltung um Prüfung von Maßnahmen, um den Fußgängerübergang in diesem Bereich sicherer zu machen. (mb)

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