Kreis Germersheim Kinderreporter berichten: Neu im Streichelzoo Rülzheim
«Rülzheim.» Der Frühling erwacht. Die Blumen blühen, die Sonne scheint, die Tiere bekommen Nachwuchs. So viel schon mal in der Theorie. Doch wie sieht es praktisch aus? Das wollte ich auf dem Streichelzoo Rülzheim erfahren. Dort habe ich mich mit der Vorsitzenden des Kleintierzuchtvereins, Christa Scheid, getroffen. Der Zoo wird von diesem Verein betrieben.
Der Kleintierzuchtverein hat circa 120 Mitglieder. Um die Gehege vor Ort kümmern sich regelmäßig ungefähr acht bis zwölf Leute. Während meines Besuches wurde einer von mindestens zwei Reinigungen im Jahr, der Frühjahrsputz, durchgeführt. Ich erfuhr, dass die Tiere im Frühling mehr Frischfutter bekommen, die Enten und Hühner Eier legen, die Schafe geschoren und die Bäume wieder interessanter für beispielsweise Ziegen werden.
Drei Pommerngänse und zwei Ponys
Als neue Attraktionen sind drei Pommerngänse und zwei Ponys zu bestaunen. Zudem werde ein Bereich zum Hundeauslauf und zu anderen Zwecken vorbereitet. Frau Scheid, die sehr begeistert von den Tieren schien, versicherte, dass es genug Ideen gebe – beispielsweise für einen Barfußpfad. Sie seien jedoch wegen zu wenigen Helfern nicht umzusetzen. Außerdem finanzierten sie sich hauptsächlich von Spenden. Die Helfer engagieren sich ehrenamtlich nebenher für den Streichelzoo und kümmern sich um die Bedürfnisse der Tiere. Ich erfuhr, dass es manchmal vorkomme, dass Tiere vor der Tür der Anlage ausgesetzt vorgefunden würden und der Verein dann versuche, diese Tiere in den Zoo zu integrieren. Der Kleintierzuchtverein Rülzheim ist 1961 gegründet worden, der Streichelzoo ist jedoch erst 1982 entstanden. Den Landstrich hatten sie von der Stadt Rülzheim geschenkt bekommen.
Dankbar für alle Spenden
Frau Scheid ist dankbar für alle Spenden – auch die, die der Verein über den Tierwunschbaum erhielt: Anlässlich des Osterfestes wurden daran die Wünsche der Tiere angehängt – und von Besuchern erfüllt. Sie ermutigte auch dazu, sich einfach mal zu melden, falls man tatkräftig mithelfen wolle. Die Pflege der Anlage und ihrer Bewohner findet immer samstags von zehn bis 13 Uhr statt und beinhaltet auch die Reinigung der Käfige. Zwischen 12 und 14 Jahren könne man damit schon anfangen. Niemand müsse sich verpflichtend: Die Teilnahme an diesen Einsätzen sei auch nur sporadisch möglich. Frau Scheid empfindet den Streichelzoo nicht als Tierquälerei, da die Tiere ihren Auslauf, ihr Futter, ihr Trinken und ihre Streicheleinheiten bekämen. Das Besondere an dem Streichelzoo Rülzheim sind ihrer Meinung nach die Tiere mit ihren Geschichten und der freie Eintritt. Zudem besuchten einige Tiere auch manchmal die Rülzheimer Kerwe im August. Frau Scheid erzählte, dass einmal Laufenten ein Ei einer Höckergans ausgebrütet haben sollen. Sie selbst findet es toll, wenn sie die Hirsche füttert und diese sich um sie herum scharen würden – und wenn sich die Besucher wohlfühlen.
Weitere Helfer erwünscht
Sie wünscht sich weitere Unterstützung der Gemeinde und weitere Helfer, die tatkräftig bei Aktionen mithelfen. Außerdem ermutigte die Vorsitzende Besucher gebrauchte Kinderfahrzeuge, zum Beispiel Laufräder, beim Verein abzugeben. Mit denen können nämlich kleine Besucher das Gelände erkunden. Info Der Streichelzoo Rülzheim am Festwiesengelände hat ganzjährig geöffnet: Montag, Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 22 Uhr. Dienstag ist Ruhetag. Innerhalb der Öffnungzeiten ist auch das Vereinslokal geöffnet. Info: www.streichelzooruelzheim.de.