Scheibenhardt Kommunalwahl: Diesel hört nach 25 Jahren auf

Edwin Diesel (Bildmitte), dem sein Nachfolger Thomas Ehl die Dankurkunde des Gemeinde- und Städtebundes für 25 Jahre Dienst als
Edwin Diesel (Bildmitte), dem sein Nachfolger Thomas Ehl die Dankurkunde des Gemeinde- und Städtebundes für 25 Jahre Dienst als Ortsbürgermeister überreicht. Links im Bild auch Bürgermeisterin Iris Fleisch von der Verbandsgemeinde Hagenbach.

Ortsbürgermeister Edwin Diesel blickt nach Jahrzehnten in der Kommunalpolitik zurück auf die Entwicklung „seiner“ Gemeinde Scheibenhardt. Dabei spielt stets auch der Blick über die Grenze eine Rolle.

Nun, ganz anders als uns der bekannte Schlagertext prophezeit hat, ist für ihn mit 66 doch Schluss. Edwin Diesel hat sich seine Entscheidung genau überlegt, möchte Jüngeren Platz machen und sie gestalten lassen. So wie er selbst schon in jungen Jahren in die Kommunalpolitik seiner Heimatgemeinde eingestiegen ist und sich in die Verantwortung nehmen ließ, als Ratsmitglied und Beigeordneter zunächst, und dann, für beachtliche 25 Jahre, als Ortsbürgermeister des Dörfchens Scheibenhardt.

Diese Zeit sei wie im Fluge vergangen, resümiert er im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Der gelernte Kaufmann hatte sich früh schon für den Dienst bei der Bundeswehr entschieden, meldete sich als Zeitsoldat und blieb dann aktiv dabei bis zur Versetzung in den Ruhestand, nachdem sein bisheriger Standort in Karlsruhe Neureut aufgelöst worden war. Davon durfte nicht nur seine Familie profitieren. Diesel ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder, Tochter und Sohn und ist zwischenzeitlich auch Opa.

Urgestein der Kommunalpolitik

Schon 1989 gründete er eine Wählergruppe und kandidierte erstmals für den Ortsgemeinderat, der ihn dann 1991 bereits zum zweiten Beigeordneten wählte. Es folgte eine Periode als erster Beigeordneter und dann 1999 seine Wahl zum Ortsbürgermeister. Dem ersten übrigens, der nach dem letzten Krieg nicht von der CDU gestellt wurde und der parteilos blieb, jedoch immer von der CDU-Fraktion unterstützt worden war, wie er selbst bestätigt. Eine Auflistung all der Vorhaben, die in seiner Amtszeit angegangen und umgesetzt wurden, würde den Rahmen dieses Porträts sprengen. Für Diesel selbst aber bleibt etwa die 800-Jahr-Feier der Gemeinde und die Erstellung der Ortschronik in guter Erinnerung, er denkt an frühe Verkehrsberuhigungsmaßnahmen wie die Einführung von Tempo 30 in allen Nebenstraßen, die Erschließung von drei Baugebieten und die Einführung moderner Technik (DSL-Breitbandversorgung, LED-Lampen für die Straßenbeleuchtung, Verlegung von Glasfaser für schnelles Internet) und alle Sanierungsmaßnahmen in der Kita „Sonnenschein“. Dass Scheibenhardt heute über einen repräsentativen Ratssaal oder über ein Multifunktionsgebäude verfügt, sei ebenfalls sehr erfreulich, findet Diesel. Und er ist glücklich und stolz zugleich über die aktive Arbeit eines Seniorenbeirates, der schon 2013 gegründet wurde. Er lobt die Feuerwehr und deren Engagement in höchsten Tönen.

Und wer kennt nicht das Brückenfest, das in diesem Jahr bereits zum 26. Male durchgeführt wurde. Ganz eng seien die Vereinbarungen vor Ort. Dies sei auch beim gemeinsamen Neujahrsempfang so und bei den Seniorennachmittagen oder dem gemeinsamen Umzug zu Sankt Martin. Eingeführt habe man auch das deutsch-französische Wandelkonzert im Rahmen des „Rheinischen Frühlings“.

Nie war es auch notwendig, dass Diesel seine Schiedsrichterpfeife einsetzt. Die hatte er oft gebraucht, denn über viele Jahre und unzählige Spiele hinweg war er 16 Jahre lang Fußballschiedsrichter in höheren Spielklassen, pfiff Begegnungen der Oberliga Südwest und war in der damals neu gegründeten zweiten Bundesliga als Linienrichter eingesetzt. All seine Verdienste wurden jetzt auch gewürdigt im Rahmen einer kleinen Feierstunde, zu der sein bisheriger Beigeordneter und Nachfolger Thomas Ehl eingeladen hatte.

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