Kandel Kritik an Geothermie-Projekt

Ein Blick in das Geothermie Kraftwerk der EnBW in Bruchsal.
Ein Blick in das Geothermie Kraftwerk der EnBW in Bruchsal.

Geothermie ist gefragt. Um von Anfang an möglichst viel über Projekte vor der eigenen Haustür zu erfahren, hat auch die Stadt Wörth einen Antrag für eine Aufsuchungserlaubnis gestellt. In der Stadt Kandel sieht man dieses Vorgehen durchaus kritisch.

Auch im Gebiet der Verbandsgemeinde Kandel soll bekanntlich nach Erdwärme und Lithium, dem leichtesten Metall, gesucht werden. Unter anderem berührt das Feld „Catharina Werde“, für das die Neue Energie Wörth einen Antrag stellt, Flächen der VG. Nachdem schon vor Wochen der Ausschuss für Stadtentwicklung, Klima- und Umweltschutz über die geplanten Vorhaben unterrichtet wurde, stand das Thema auch auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung.

Ausführliche Unterlagen über die interessierten Betreiberfirmen lagen den Ratsmitgliedern vor. Zu entscheiden hatten sie jedoch noch nichts. Es ging um eine frühzeitige Information der Gremien, so die Kreisverwaltung. Entschieden wird nämlich nach Bergrecht durch das Landesamt für Bergbau und Geologie. Mehrere Firmen zeigen derzeit Interesse an Voruntersuchungen, wollen nach Geothermie und Lithium bohren.

Beigeordneter zeigt sich verärgert

Darunter auch die Firma „Neue Energie Wörth“, die je zur Hälfte der Stadt Wörth und den Pfalzwerken gehört. Diese Firmengründung war für den Ersten Beigeordneten der Stadt Kandel, Michael Gaudier (CDU), Anlass für kritische Anmerkungen. Wenn man schon auf kommunaler Ebene zusammenarbeiten wolle und auch im Bereich der Stadt Kandel Bohrungen durchführen möchte, dann hätte man sich durchaus auch eine Beteiligung der Stadt Kandel vorstellen können. Gaudier, der den zweiten Teil der Stadtratssitzung leitete, zeigte sich verärgert über dieses alleinige Vorgehen von Wörth.

Zu den Unterlagen, die die Stadtratsmitglieder erhielten, gehörte auch ein Infoblatt einer Bürgerinitiative gegen Tiefengeothermie, in dem auf Risiken bei Bohrungen im Oberrheingraben verwiesen wird. Einmütig zugestimmt hat der Stadtrat übrigens der Errichtung von Windrädern im nordwestlichen Gemarkungsbereich von Kandel zwischen Kandel-Höfen und Winden. Daraus ergibt sich eine räumliche Verbindung zum Windpark in Minfeld.

x