Kreis Germersheim Kunstrasen für Naturrasentrainingsplatz

Mit sieben Ja-Stimmen bei vier Gegenstimmen der CDU sowie einer Enthaltung empfiehlt der Ausschuss für Bauwesen und Ortsentwicklung dem Gemeinderat, bei seiner nächsten Sitzung den Naturrasen auf dem Trainingsplatz neben dem Stadion in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln. Rülzheim beabsichtigt, auf Wunsch des Sportvereins den Umbau, weil die Drainage unzureichend ist und es besonders bei schlechtem Wetter oft zu Trainingsbeeinträchtigungen oder -ausfällen kommt (wir berichteten).

Die CDU tut sich schwer, angesichts der desolaten Haushaltslage der Gemeinde diesem Vorhaben zuzustimmen, so Ausschussmitglied Dieter Kupper, der auch CDU-Ortsvorsitzender ist. Seine Partei habe dem Vorhaben zwar vor Jahren schon grundsätzlich zugestimmt, „damals aber war der Haushalt ausgeglichen, heute haben wir immense Schulden“. Er sei überrascht, dass die Maßnahme jetzt schon auf die Tagesordnung kommt. „Das geht mir zu schnell, wir fühlen uns überrollt.“ Daher wolle die CDU-Fraktion das Thema erneut erörtern, weshalb sie der jetzigen Beschlussvorlage nicht zustimmen könne. Für Ortsbürgermeister Reiner Hör (Aktive Bürger), der sich der Argumentation des Sportvereins anschloss, ist der Umbau „mehr als sinnvoll“. Das Vorhaben sei auch mit der Kreisverwaltung abgestimmt, die Investitionen immer dann zustimmen müsse, wenn ein Gemeindehaushalt kreditfinanziert ist. Ein Kunstrasenplatz sei „vielfacher und dauerhafter bespielbar“, auch sei dessen Unterhalt wesentlich einfacher als bei einem Naturrasenplatz. Ein verstärkteres Ausweichen auf das Kleinspielfeld neben der Integrierten Gesamtschule sei nicht mehr möglich, weil dieser Platz auch für den Schulsport und seit neustem auch als Pausenhof, „mit allen dazu gehörenden Nebenerscheinungen“, genutzt wird. „Die Situation hat sich zugespitzt, die Notwendigkeit ist also da.“ Vermutlich kann der Umbau auch bezuschusst werden. Die Gemeinde hofft auf etwa 50.000 Euro. Laut Bauabteilung sollen nach einer Entscheidung für den Umbau zunächst Probebohrungen auf dem Rasenplatz erfolgen, um festzustellen, mit welchen Materialien der neue Unterbau ausgeführt werden muss. Selbst wenn der Gemeinderat im Februar seine Zustimmung zu dem Umbau geben würde, werde es noch Monate dauern, bis sie umgesetzt werden kann. Daher sollte eine Entscheidung „sehr bald“ erfolgen, um die Baumaßnahme noch dieses Jahr abschließen zu können. Ein Kunstrasen könne nur bei trockenem und gutem Wetter eingebaut werden. Günter Dreyer (Aktive Bürger) sagte die Zustimmung seiner Fraktion zu. „Man sollte jetzt keine Zeit verlieren und Nägel mit Köpfen machen.“ Zudem gehe es bei dem Beschluss nur um die Planungsvergabe. „Wenn wir der Planung zustimmen, müssen wir sie auch umsetzen“, konterte Kupper. Seine Fraktion lehnte den Beschlussvorschlag ab. Die CDU will bei ihrer nächsten Sitzung entscheiden, ob sie dem Umbau bei der Ratssitzung am 2. Februar zustimmen wird. |rud

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