Kreis Germersheim Mehrzweckhalle wird abgerissen

Die Planungen für die Sporthalle seien „am Weitesten“, sagt Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer (SPD) über die Vorbereitungen zur Grundschul-Sanierung in Hagenbach. Wann der Rest der Schule dran kommt, ist offen: Das hänge auch davon ab, was mit den Flächen drumherum und dem Ex-Hauptschulgebäude geschehen soll – ein Thema, über das es im Stadtrat kürzlich Verwirrung gab (wir berichteten).

Ob die Tribüne der Schulsporthalle abgerissen oder saniert wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Auch für den Anbau eines Gymnastikraums als Ersatz für die danach zu entfernende Mehrzweckhalle gibt es noch nicht endgültig grünes Licht. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir nächstes Jahr in den Sommerferien mit der Sanierung starten können“, sagt Scherrer im RHEINPFALZ-Gespräch. Etwa anderthalb Jahre wird die grundlegende Sanierung der 1973 eröffneten Schulsporthalle dauern. Rund 2,7 Millionen Euro soll dies die Verbandsgemeinde kosten – die wohl zusätzlich anfallenden Investitionen der Stadt für Tribüne und Gymnastikraum nicht eingerechnet. Während die Planungen für die Halle also laufen, gibt es beim „Projekt Schulsanierung“ weitere Baustellen. Beispielsweise geht es grundsätzlich um die Frage, was mit dem benachbarten Ex-Hauptschulgebäude und dem Schulgelände geschehen soll. Spätestens seit Schließung des Hauptschulzweigs im Jahr 2010 gilt es als „überdimensioniert“. Anfang August gab es dazu in der Stadtrat-Sitzung etwas Verwirrung: Zwar beschloss man, einen Planer für die Erstellung eines „städtebaulichen Entwicklungskonzeptes“ zu beauftragen – mehrfach erwähnte „weiterführende Gedanken“ aus der Verwaltung blieben jedoch geheim. „Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die Schule neu ordnen“, sagt Scherrer. Dazu gebe es viele mögliche Varianten, darunter auch die Idee, das Hauptschulgebäude abzureißen. „Ob das Sinn macht, muss man sehen“, gibt er sich grundsätzlich ergebnisoffen – lässt aber auch erkennen, dass er den Komplettabriss für nicht realisierbar hält. Zu groß waren die Investitionen der Stadt in das Gebäude. Seit 2010 befinden sich darin Teile ihres Kindergartens und des Kinderhorts. Der Kreis hat zudem Interesse, sein Familienzentrum in Hagenbach einzurichten (wir berichteten). Teilabrisse des Hauptschulgebäudes hält Scherrer da eher für machbar. So könnten der Nordflügel oder alternativ ganze Stockwerke abgetragen werden. Das Ex-Hauptschulgebäude sei wie die Grundschule nebenan „in die Jahre gekommen“, erklärt er. Während für Grundschulsanierung inklusive der Sporthalle zuletzt etwa 15 Millionen Euro Kosten ermittelt wurden, würde für den heute überwiegend leerstehenden Hauptschulbau weiteres Geld anfallen. Scherrer spielt daher mit dem Gedanken, durch Reduktion der Räume auf Dauer Sanierungs- und Unterhaltungskosten zu sparen. Überhaupt will er sich „von Grundstücksflächen lösen“. So ist ein Gedanke, aus dem heute als Parkplatz für das Kulturzentrum genutzten „Festplatz“ Bauflächen zu machen. Neue Parkplätze könnten auf dem Gelände der abzureißenden Mehrzweckhalle oder im heutigen Pausenhof entstehen. Die Überlegungen sehen auch vor, das in diesem Bereich liegende Jugendzentrum abzureißen und die Betreuung künftig im Hauptschulgebäude vorzunehmen. Scherrer betont jedoch, dass dies alles noch Gedankenspiele sind: „Das soll von einem Städteplaner untersucht werden. Wir haben nur die Varianten, die uns eingefallen sind, aufgelistet.“ Der Planer solle sagen, was davon Sinn mache. „Für mich ist das Ergebnis offen“, betont Scherrer. „Es muss umsetzbar und bezahlbar sein. Und natürlich Sinn machen.“ Scherrer betont, Zeit zu benötigen. „Ich habe gedacht, das geht alles viel schneller mit den Schulen.“ Im Oktober 2015 hatte er im Verbandsgemeinderat erklärt, die aus den 60er Jahren stammenden Grundschulen Berg, Neuburg und Hagenbach für viele Millionen Euro erneuern zu wollen. Letztere kam zuerst dran, die anderen Schulen sollen später folgen. Mittlerweile ist entschieden, dass die Mehrzweckhalle in Hagenbach nach Ende der Sporthallen-Sanierung abgerissen wird. „Weil keiner ihre Sanierung zahlt und für den Schulsport kein Bedarf nachweisbar ist“, so Scherrer. Der als Ersatz vorgesehene Gymnastikraum sei „wesentlich günstiger“. Jedoch: Weil er auch kleiner ist, sind viele betroffene Vereinsvertreter erzürnt.