Westheim Mensa wird mehrere Millionen Euro teuer

Plan Mensa Westheim der PIA Architekten aus Karlsruhe.
Plan Mensa Westheim der PIA Architekten aus Karlsruhe.

Der Neubau der Mensa wird teuer für Orts- und Verbandsgemeinde. Dennoch hofft man auf einen Baubeginn im Jahr 2026.

Etwas Ungewöhnliches gab es am Dienstag im Westheimer Bürgerhaus: Der Bauausschuss der Gemeinde und der Verbandsgemeinde tagten gleichzeitig. Es ging um eine der teuersten Investitionen der nächsten Jahre: Der Neubau einer Mensa, in der künftig das Essen für die Kita- und die Grundschulkinder gekocht werden soll. Die aktuelle Planung des Bauprojekts wurde von der Architektin Ines Grübel und dem Ingenieur Jens Ebert vorgestellt. Die wichtigsten Eckpunkte: Der einstöckige Bau wird zwei 75 Quadratmeter große Essensräume und zwei 18 Quadratmeter große Betreuungsräume bekommen, jeweils für die jüngeren und älteren Kinder. Knapp die Hälfte des Grundrisses wird von Küche und Technikräumen eingenommen. Das Konzept ist so ausgelegt, dass die Kinder und das Kochpersonal nicht in Berührung kommen – aus Hygienegründen. Die „Essensproduktionsstätte“ soll mindestens 150 Mahlzeiten pro Tag zubereiten zu können.

Aktuell hat die Kita 90, die Grundschule etwa 75 Kinder. Weil diese Zahlen mittelfristig deutlich anwachsen könnten, ist der Bau auf Erweiterbarkeit ausgelegt. Bei Bedarf könne relativ leicht und günstig ein zweites Stockwerk aufgesetzt werden, erklärt Grübel. „Dafür müssten die PV-Anlagen, die Lüftung und die Oberfläche des Daches abgebaut werden, nicht aber das Dach an sich. Die Statik ist so geplant, dass eine Erweiterung nach oben problemlos möglich ist.“

Technik treibt Kosten in die Höhe

Womit wir bei den Kosten wären. Positiv formuliert, wäre eine Erweiterung günstig, weil dann nur noch der Bau an sich nötig sein wird, und die ganze Technik bereits jetzt verbaut wird. Aber genau diese Technik treibt den Preis für den aktuellen Bau in große Höhen. Auf 4,8 Millionen Euro werden die Kosten momentan geschätzt. Der Ortsgemeinde gehört der Kindergarten, der Verbandsgemeinde die Grundschule. Sie teilen sich die Baukosten 50 zu 50. Für die Verbandsgemeinde ist eine Landesförderung in Höhe von 40 Prozent in Aussicht. Die Ortsgemeinde hofft noch auf Hilfe des Kreises, der seine Fördermittel bald in den neuen Kreisrichtlinien beziffert.

So oder so ist es ein großer Brocken für Westheim und die VG Lingenfeld. Ein Kommunalkredit wird nötig sein. Ortsbürgermeisterin Susanne Grabau sieht es mit einem weinenden und einem lachenden Auge: „Wir müssen und wir wollen es auch machen. Unsere Kinder sind es uns wert. Aber natürlich sind die Kosten immens.“

In erster Schätzung fehlte vieles

Andere Ausschussmitglieder waren aus allen Wolken gefallen, als ihnen die Kostenkalkulation ins Haus flatterte. Bei einer Machbarkeitsstudie vor zwei Jahren wurde noch von 1,5 Millionen Euro gesprochen. Architektin Grübel erklärte, dass in dieser Studie Dinge wie der Außenbereich, die PV-Anlage, die Heizungsanlage und eine Kanalerneuerung noch gar kein Thema waren. „Wir haben von Anfang gesagt, dass diese erste Schätzung nicht hinkommen wird. Deswegen reden wir auch nicht von einer Kostensteigerung.“

Im Eindruck der riesigen Summe hatte die SPD-Fraktion beantragt, eine Umnutzung des nahe gelegenen Landgasthofes zur Mensa zu prüfen. Die Idee wurde nach eingehender Prüfung wieder verworfen.

Der aktuelle Planungsentwurf wurde von den Ausschüssen beider Räte angenommen. Er wird nun noch durch die Räte selbst gehen. Wenn alle bürokratischen Hürden wie geplant genommen werden können, hofft Ortschefin Grabau auf einen Baubeginn Anfang 2026 und eine Inbetriebnahme Mitte 2027.

Die „Essensproduktionsstätte“ soll mindestens 150 Mahlzeiten pro Tag zubereiten zu können.
Die »Essensproduktionsstätte« soll mindestens 150 Mahlzeiten pro Tag zubereiten zu können.
x