Kreis Germersheim Mit Popstar Ed Sheeran und etwas Glück

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Wörth/Hagenbach. Schwarze Röhrenjeans, ein schwarzes, längeres Shirt, darüber eine Lederjacke. Die silberne Kette mit einem Kreuz daran fällt auf. Die Haare an den Seiten kurz geschoren, vorne sind sie etwas länger. Die Locken fallen ins Gesicht. Fabian Ludwig ist lässig und modern gekleidet, so wie seine Freunde aus der 12. Klasse. Doch wenn er singt, dann sticht er hervor. Dann fällt er auf. Morgen steht er bei „Voice of Germany“ auf der Bühne.

Dass er mit seinem Hobby eines Tages in einer Castingshow landen würde, hielt der 19-Jährige selbst kaum für möglich. Seine Eltern würden „The Voice of Germany“ häufiger anschauen, da habe er sich das überlegt. „Als ich mich beworben habe, habe ich überhaupt nicht darüber nachgedacht. Das war eine spontane Aktion“, sagt Ludwig. Seine Eltern hätten seine Entscheidung gut gefunden. Dennoch glaubte der Teenager nicht daran, dass es weitergehen würde. Es ging weiter. Die Agentur meldete sich, Fabian wurde eingeladen. Das war im Sommer. Musik macht er seit vielen Jahren. Angefangen habe alles mit Klavierunterricht, als er noch in die Grundschule ging. Singen war damals noch fremd für ihn. Damit fing er erst an, als er mit 15 Jahren Gitarre spielen lernte. Sein Bruder habe ihm ein paar Grundgriffe gezeigt, den Rest habe er sich selbst beigebracht. Fortan versuchte sich Fabian als Singer-Songwriter. Sein Idol: der britische Sänger und Gitarrist Ed Sheeran. Seine Lieder übte und übte er immer wieder. Später widmete er sich anderen Liedermachern, etwa Eric Clapton, doch „Ed Sheeran war für mich ein krasses Vorbild.“ Im Laufe der Jahre habe er einige Hörproben aufgenommen. Eine, die er mit 16 aufgenommen hatte, habe er mit seiner Bewerbung zu „The Voice of Germany“ mitgeschickt - mit Erfolg. Seitdem ist er hin- und hergerissen zwischen seinem „normalen“ Leben in Hagenbach und dem „Abenteuer“ von „The Voice“. Fabian Ludwig durchlief in den letzten Monaten zunächst ein Vorcasting, danach verschiedene Auswahlrunden. Er lernte viele Menschen kennen, Musiker, mit denen er sich im Laufe der Zeit anfreundete. „Das ist wie eine kleine Familie“, sagt Ludwig. Seine Freunde vom Europagymnasium Wörth sind von seinen Erlebnissen begeistert, auch die Lehrer unterstützen ihn. „Natürlich ist es stressig, Musik und Schule unter einen Hut zu bringen, aber ich habe die Chance auf The Voice nur einmal.“ Und diese Chance wolle er nutzen. Das Wichtigste sei es dabei, „Erfahrungen zu sammeln“. Erfahrungen, wie es ist, auf einer Bühne zu stehen, vor einem großen Publikum zu singen. Das kannte Fabian Ludwig vorher nicht. „Vor meinem ersten Auftritt dort war ich mega aufgeregt. Es war ja mein bisher größer Auftritt“, erzählt er. Das lange Warten hinter der Bühne sei für ihn am schlimmsten gewesen. „Ich bin dann vorher das Lied noch tausend Mal durchgegangen.“ Als es dann so weit war, hätte er vieles um sich herum gar nicht mehr mitbekommen. „Dann kommt man auf die Bühne, bekommt sein Mikro. Das war für mich wie in einem Traum. Ein halbes Blackout.“ Am Sonntag ist der Hagenbacher in den „Blind Auditions“ der Sat.1-Show zu sehen. Dabei sitzen die Juroren der Show mit dem Rücken zur Bühne und beurteilen lediglich die Stimme, sehen den Sänger aber nicht. Sobald einer der Juroren sich für ihn entscheidet, ist er eine Runde weiter. Ob Fabian weitergekommen ist, darf vorher nicht verraten werden. Für den 19-Jährigen ist das Weiterkommen gar nicht so wichtig. Die Castingshow gebe ihm die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. „Man hat die Chance, ein Riesenpublikum zu erreichen.“ Gewinnen oder verlieren sei weniger bedeutend, denn von einigen Castingshow-Gewinnern würde man nach dessen Sieg nichts mehr hören. Fabian Ludwig geht es darum, immer weiter an sich zu arbeiten, um sich seinen großen, schier unerreichbaren Traum erfüllen zu können. „Selbst ohne ’The Voice’ werde ich weiter Musik machen“, sagt er. Vielleicht habe er dann eines Tages ein Quäntchen Glück. Termin —„The Voice of Germany“, Sonntag, 20.15 Uhr, Sat 1 |vku DOPPELTERZEILENUMBRUCH

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