Rülzheim Neue Ortsspitze nimmt Arbeit auf
Unter viel Applaus wurde der neue Ortsbürgermeister Michael Braun (Aktive Bürger) von seinem langjährigen Amtsvorgänger und Mentor, Reiner Hör (Aktive Bürger), in sein Amt eingeführt. Auch die Amtskette, die Helmut Braun, Großvater des neuen Ortsbürgermeisters und erster Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rülzheim, getragen hatte, erhielt Michael Braun umgehängt.
Der dankte mit emotionalen Worten Reiner Hör für seine geleisteten Dienste in den vergangenen Jahrzehnten. Dies wurde wiederum mit viel Applaus bestätigt. Den gab es auch bei der Vereidigung der drei Beigeordneten, die sich zuvor alle gegen Gegenkandidaten bei ihrer Wahl durchsetzen mussten.
Michael Gadinger (CDU) hatte als Gegenkandidatin Sandra Jäger (Grüne). Bei 23 gültigen Stimmen entschieden sich 18 für Gadinger und fünf für Jäger. Gadinger wurde anschließend zum 1. Beigeordneten und Stellvertreter Brauns ernannt und vereidigt. Seine Aufgabengebiete sind Kitas, Jugend und Familie.
Weiterer Beigeordneter ist Michael Bahlinger (Aktive Bürger). Er setzte sich gegen den bisherigen Beigeordneten Fritz Knutas (SPD) durch. 19 Stimmen erhielt der Aktive Bürger, fünf der SPDler. Die Arbeitsbereiche des Beigeordneten sind Wirtschaft und Verkehr.
Die langjährige Fraktionsvorsitzende der CDU, Birgitta Hartenstein, trat erfolgreich gegen Rudi Jud (Freie Wähler) an, der letztlich acht der 24 Stimmen erhielt. Die Zahnärztin wird sich in ihrer Funktion als Beigeordnete um Senioren und Teilhabe kümmern.
Diskussion gab es beim Thema Hauptsatzung und Erhöhung der Aufwandsentschädigung für die Beigeordneten. Die soll dieses Jahr auf 30 Prozent des Grundbetrages der Aufwandsentschädigung des Ortsbürgermeisters angehoben werden, im September kommendes Jahr auf 40 Prozent und im September 2026 auf 50 Prozent. Der Ortsbürgermeister begründete dies mit der stetig wachsenden ehrenamtlichen Arbeit für die Beigeordneten neben ihrem eigentlichen Beruf. Sowohl Katrin Ochsenreiter (SPD) als auch Sandra Jäger (Grüne) und Rudi Jud (Freie Wähler) wollten keinen Automatismus. Jud schlug vor, nach einem Rechenschaftsbericht der Beigeordneten im kommenden Jahr darüber abzustimmen. Dieser Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt. Bei fünf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen wurde die Erhöhung mehrheitlich beschlossen.
Mehr Geld gibt es für die Seniorenbeauftragte: Sie erhält anstelle von 250 Euro monatlich 350 Euro und der Kulturbeauftragte 150 Euro (zuvor 100). Auch die Ratsmitglieder erhalten höhere Aufwandsentschädigungen: Der monatliche Grundbetrag steigt von 20 auf 25 Euro, das Sitzungsgeld von 25 auf 30 Euro und die Entschädigung für den Verdienstausfall bei selbstständig tätigen Ratsmitgliedern von 15 auf 18 Euro.