Rheinzabern Neue Theatergruppe sucht nun breiteres Publikum

Laiengruppe mit ehemaligen Theaterprofis: die „Theatralische Gesellschaft“ samt Sänfte auf der Bühne.
Laiengruppe mit ehemaligen Theaterprofis: die »Theatralische Gesellschaft« samt Sänfte auf der Bühne.

Eine illustre Gruppe von Theaterfreunden hat sich im letzten Jahr zur „Theatralischen Gesellschaft“ zusammengefunden. Das Amateur-Theaterensemble hat seinen Sitz in Rheinzabern, von dort kommt der Großteil der Schauspieler, aber auch aus Karlsruhe und sogar aus Iggelheim stammen die Akteure.

Quasi als Gründer der „Gesellschaft“ gelten Robert Harter und Thadeusz Wagner aus Rheinzabern. Harter war bis zu seiner Pensionierung Herrengewandmeister des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe und trug schon lange den Wunsch in sich, das Stück „Die lächerlichen Preziösen“ (im Original „Les Précieuses ridicules“) von Molière zu inszenieren. Natürlich, wie es sich für einen ehemaligen Gewandmeister geziemt, in Kostümen nach historischem Vorbild. Als Regisseur konnte Hendrik van Ryk, der am Karlsruher Sandkorntheater Stücke von Hurst, Reza oder Simon inszeniert hat, gewonnen werden. Das Bühnenbild schuf Johannes Fried, der in Rheinzabern aufwuchs. Er arbeitet am Badischen Staatstheater, hat Bühnentechnik studiert und über die Seebühnen von Bregenz seine Bachelorarbeit geschrieben.

Aufwändige Kostüme

Eine Besonderheit des Einakters sind nicht nur die aufwändigen Kostüme und das stimmige Bühnenbild samt Sänfte, sondern auch die Live-Musik, die eine Schauspielerin an der Zither beisteuert.

Bereits dreimal hat das Ensemble das Stück in Deutsch aufgeführt. Auf einer kleinen, aber feinen Bühne im Wohnzimmer von Robert Harter, vor jeweils nur 22 Zuschauern. Denen gefiel das historische Spektakel, das Molière als eine Art Gesellschaftssatire im Jahr 1659 schrieb. Darin wird das in den dem Adel untergeordneten Kreisen in Mode gekommene, affektierte, gekünstelte und inhaltslose Getue parodiert und ins Lächerliche gezogen. Mit diesem Bühnenstück begründete Moliere seinen großen Erfolg als Autor und Theaterintendant. Zuvor war er wirtschaftlich als Unternehmer gescheitert und musste in der südfranzösischen Provinz überdauern.

Zwei weitere Aufführungen

Damit noch mehr Theaterfreunde in den Genuss der munteren Ränkespiele um mehr Schein als Sein kommen, wird es zwei weitere Aufführungen geben. Sie finden in einem Saal der ehemaligen Bahnhofsgaststätte, Bahnhofstraße 18, statt. Termine sind Samstag, 16. November, und Montag, 18. November (auf den Tag genau 365 Tage nach der Premiere des Stückes), jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden für den Materialaufwand wird gebeten. Verbindliche Anmeldungen für einen garantierten Sitzplatz sind möglich per E-Mail unter theatralische-gesellschaft@gmx.de.

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