Kreis Germersheim Neues Führungs- und Lagezentrum ist einsatzbereit

Die Räume im Bellheimer Schulzentrum wurden so gestaltet, dass eine multifunktionale Nutzung möglich ist.
Die Räume im Bellheimer Schulzentrum wurden so gestaltet, dass eine multifunktionale Nutzung möglich ist.

Der Landkreis hat im Schulzentrum Bellheim ein Führungs- und Lagezentrum für den Katastrophenfall eingerichtet. Die Räume sind seit Mai fertig, in den vergangenen Woche folgte die technische Ausstattung. Nun ist das FLZ einsatzbereit. Und das nicht nur bei einer Katastrophe.

Der Kreistag des Landkreises Germersheim hatte beschlossen in dem kreiseigenen Gebäude der Realschule Plus in Bellheim leerstehende Räume als Führungs- und Lagezentrum für den Katastrophenfall zu nutzen. Nachdem die hierfür nötigen Aus- und Umbauten abgeschlossen und die technischen Voraussetzungen für den Einsatz geschaffen wurden, konnten Landrat Fritz Brechtel sowie die zuständigen Dezernats- und Fachbereichsleitungen in diesen Tagen die Einrichtung besichtigen.

Räume verteilen sich auf zwei Stockwerke

„Der Standort in Bellheim bietet zahlreiche Vorteile“, so Brechtel. „Die Schule ist verkehrstechnisch gut angebunden und bietet zahlreiche Parkplätze und die Räume sind barrierefrei erreichbar. Zudem verfügt die Schule über eine Lehrküche und eine Mensa, mit der sich im Katastrophenfall die Mitarbeitenden vor Ort versorgen können.“ Das neue Führungs- und Lagezentrum (FLZ) beherbergt im ersten Obergeschoss ein Lagezentrum für den operativ-taktischen Bereich mit vier Büros, einem Besprechungs- sowie einem Technikraum. Im zweiten Obergeschoss befindet sich das Lagezentrum für den administrativ-organisatorischen Bereich mit sieben weiteren Büros und einem Besprechungsraum. Die Räume verteilen sich über zwei Stockwerke auf einer Gesamtfläche von 700 Quadratmetern.

Für den Fall einer eintretenden Katastrophe oder bei größeren Gefahrenlagen ist die Kreisverwaltung verpflichtet einen sogenannten Stab zur Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zu bilden. Dieser teilt sich auf in eine administrativ-organisatorische Komponente, die sich um verwaltungsinterne Arbeiten kümmert und dafür sorgt, dass zügig auch die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Im operativ-taktischen Bereich wirken die uniformierten Katastrophenschutz-Helfer.

Beli der Inspektion des Führungs- und Lagezentrums (von links): Ralph Lehr, Büroleiter der Kreisverwaltung, Landrat Fritz Brecht
Beli der Inspektion des Führungs- und Lagezentrums (von links): Ralph Lehr, Büroleiter der Kreisverwaltung, Landrat Fritz Brechtel, Baudezernent Michael Gauly, Mathias Deubig und Thomas Maier, verantwortlich für die Themen Brand- und Katastrophenschutz, Kathrin Stephan (Stellvertretung) und Norbert Pirron (Leitung) vom Fachbereich Schulen und Bildung.

Die Räumlichkeiten in Bellheim wurden so gestaltet, dass eine multifunktionale Nutzung möglich ist. In Zeiten, in denen also keine Einsätze nötig sind, besteht die Möglichkeit, hier Sitzungen, Seminare oder Schulungen anzubieten oder auszurichten. Da es sich jedoch um einen Sicherheitsbereich handelt, werden derzeit noch verbindliche Vereinbarungen entwickelt, die die Vergabe der Räume, die Zugänge oder die Form der Nutzung regeln.

FLZ verfügt über eigenes Notstromaggregat

„Bislang standen für die Führung und Bewältigung von größeren Schadenslagen oder Flächenereignissen keine separat ausgewiesenen und technisch ausgestatteten Räume zur Verfügung. Provisorische Vorgehensweisen sind künftig also nicht mehr nötig, womit Ressourcen geschont und Aufwände minimiert werden“, betonte der Landrat. Es sei gut zu wissen, für den Fall der Fälle bestens vorbereitet zu sein. Das FLZ in Bellheim sei jedenfalls hervorragend geeignet, um im Ernstfall die räumlichen und technischen Voraussetzungen für strategisch wirkungsvolles Handeln bieten zu können. Bei der Besichtigung in Bellheim bedankte sich Brechtel bei all den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei der Umsetzung dieses Vorhabens mitgewirkt haben.

Um einen autarken Betrieb gewährleisten zu können verfügt das FLZ über einen eigenes Notstrom-Aggregat, so dass auch bei einem Blackout Einsätze rund um die Uhr möglich werden. Die Umsetzung der baulichen und technischen Maßnahmen hat etwa eine Million Euro gekostet.

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