Kreis Germersheim Neues Projekt will Spaß an Naturwissenschaften vermitteln

Kindern und Jugendlichen einen weiteren Zugang zu MINT-Themen zu bieten ist das Ziel des Projekts.
Kindern und Jugendlichen einen weiteren Zugang zu MINT-Themen zu bieten ist das Ziel des Projekts.

Die Abkürzung „MINT“ steht für die Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Fachbereiche, die in unserer digitalisierten Welt immer wichtiger werden. Dass viele Kinder und Jugendliche zu diesen Fächern keinen Zugang finden, kann sich unsere Gesellschaft eigentlich nicht leisten. Das Projekt „MINT-SPASS“ will deshalb Abhilfe schaffen.

Das Technologie-Netzwerk Südpfalz, die Hochschule Kaiserslautern und der Landkreis Germersheim haben sich im vergangenen Jahr im Rahmen der Förderung von regionalen Clustern für MINT-Bildung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einem gemeinsamen Antrag beworben. Im Mai übergab der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Forschung, Mario Brandenburg (FDP), den Bescheid über 389.000 Euro im Studienzentrum in Germersheim an den Geschäftsführer des Technologie-Netzwerk Südpfalz, Marcus Ehrgott. Die Förderung erstreckt sich über drei Jahre, mit der Option um zwei Jahre verlängert zu werden.

„Das Ziel der Förderung ist der Aufbau von MINT-Angeboten für Kinder und Jugendliche im Alter 6 bis 16 Jahren in der Südpfalz. Im Fokus steht zum einen die Zielgruppe der Bildungsbenachteiligten, zum anderen die Zielgruppe Mädchen“, erläutert Ehrgott. Ihnen sollen Angebote gemacht werden, um ihr Interesse an Technik generell zu fördern, mit dem Ziel, dass mehr Mädchen MINT-Fächer in der Schule belegen und mehr eine technisch orientierte Ausbildung oder ein entsprechendes Studium wählen.

Außergewöhnliche Schulungsorte

MINT-SPASS ist das Akronym für den Antragstitel. MINT steht dabei für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. SPASS für Schülerprogramm für außergewöhnliche Schulungsorte in der Südpfalz. „Der Titel beschreibt damit bereits die Herangehensweise im Projekt, nämlich Kinder und Jugendliche auch an außergewöhnlichen Orten zu erreichen, an denen sie MINT-Themen auf den ersten Blick nicht vermuten, dadurch Interesse zu wecken und ihnen Zusammenhänge zu verdeutlichen. Und das funktioniert am besten, wenn es Spaß macht“, sagt Ehrgott. Hierunter fallen mobile Angebote für Jugendtreffs ebenso wie Projekte an besonderen Orten, an denen Kinder und Jugendliche ohnehin einen Teil ihrer Freizeit verbringen. Das Ziel ist, ihnen so einen weiteren Zugang zu MINT zu bieten. Auch über eine Zusammenarbeit mit Vereinen werde nachgedacht, so Ehrgott.

MINT-SPASS ist offiziell am 1. Juni gestartet. Bei jedem der drei Verbundpartner wird eine halbe Stelle angesiedelt, deren Inhaber sich ausschließlich mit dem Projekt beschäftigen soll. Die Ausschreibungen sind bereits erfolgt. „Derzeit sind wir dabei das Projekt mit Leben zu erfüllen, konkrete Pläne auszuarbeiten“, erläutert Ehrgott. Das Angebot solle dabei möglichst niederschwellig sein, betont Michael Englert, Vorsitzender des Technologie-Netzwerks Südpfalz, um so eine breite Basis anzusprechen. „Es geht ja um Kinder und Jugendliche, die mit den MINT-Fächern bisher nicht viel anfangen konnten“, so Englert.

Eigene Website noch in Arbeit

Im September soll das erste Projekt starten, möglichst in Kooperation mit Schulen. „Es ist ganz wichtig, dass die Menschen mal sehen, was wir konkret vorhaben. Bisher ist das alles noch sehr theoretisch“, sagt Ehrgott. Man arbeite auch mit dem Zentrum für Lehrerbildung in Landau zusammen, so Ehrgott: „Wir wollen ja didaktisch an die Sache herangehen.“ Dabei soll MINT-SPASS kein Unterrichtsersatz sein. „Das können und wollen wir gar nicht leisten. Wir wollen kontinuierlich Impulse geben. Im Idealfall kommen Kinder und Jugendliche immer wieder, weil sie Spaß an Technik und allem, was damit zu tun hat, finden“, beschreibt Ehrgott die Zielsetzung.

Ebenfalls ab September soll es Multiplikatoren-Veranstaltungen geben. Diese richten sich etwa an Vereinsvertreter oder Jugendleiter. „Wir wollen dazu alle einladen, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten“, kündigt Ehrgott an.

Für MINT-SPASS wird unter www.mint-spass.de eine eigene Website eingerichtet werden, auf der über das Projekt und die Projektfortschritte kontinuierlich berichtet wird. Geplant ist, dass die Website im vierten Quartal an den Start geht. Wie erwähnt, ist die Förderung auf maximal fünf Jahre ausgelegt. Danach soll aber nicht Schluss sein. „Wir wollen etwas Nachhaltiges aufbauen. Unser Ziel ist es, MINT-SPASS zu einer dauerhaften Einrichtung in der Südpfalz zu machen“, kündigt Englert an.

Der Förderbescheid wurde bereits im Mai übergeben (von links nach rechts): Michael Magin (Hochschule Kaiserslautern), Marcus Ehr
Der Förderbescheid wurde bereits im Mai übergeben (von links nach rechts): Michael Magin (Hochschule Kaiserslautern), Marcus Ehrgott (Technologie-Netzwerk Südpfalz), Mario Brandenburg (Parlamentarischer Staatssekretär im Bildungsministerium), Landrat Fritz Brechtel, Oswald Maurer (Technologie-Netzwerk Südpfalz) setzen große Hoffnungen in die MINT-Förderung.
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