Kandel Oldtimer-Fans strömen nach Kandel

Auf Hochglanz polierte Fahrzeuge, strahlende Fans.
Auf Hochglanz polierte Fahrzeuge, strahlende Fans.

Auch bei seiner fünften Auflage hat das Oldtimertreffen nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt. Bereits um 10.30 Uhr war es schwer, einen Parkplatz am Bienwaldstadion oder an den angrenzenden Schulen zu ergattern.

Ein Blick auf die Kfz-Nummernschilder zeigte: Die Gäste kamen aus der ganzen Pfalz, Nordbaden, Südhessen, aber auch aus Düsseldorf oder Niederbayern. Fast alle Kandeler Familien kamen mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Organisator Ludwig Pfanger strahlte mit der Sonne um die Wette und meinte zufrieden: „Der hohe Aufwand im Vorfeld hat sich wieder gelohnt.“

Im „amerikanischen Eck“ gab es Straßenkreuzer zu bewundern.
Im »amerikanischen Eck« gab es Straßenkreuzer zu bewundern.

Dem Präsidenten der Kandeler Oldtimerfreunde wurde es gestern nicht langweilig. Er begrüßte Gäste und Aussteller, wurde ständig am Handy verlangt, organisierte die Standorte der eintreffenden Vehikel, beantwortete Fragen wie: Wo sind denn die Freunde aus Hannover mit ihren Opel GT? Pfanger klärte lachend auf: „Die sind gerade unterwegs von ihrem Hotel in Hayna, haben ausgiebig das Frühstück genossen.“

Auch die Deko stimmte.
Auch die Deko stimmte.

Alle Generationen konnten alles bestaunen, was bereits in der „guten, alten Zeit“ Räder hatte: Traktoren, Automobile oder Motorräder. Werner Werling aus Minderslachen präsentierte in der gesperrten Schubertstraße seine beiden IHC-Traktoren (Baujahr 1958 und 1976), mit denen er schon Österreich und die Schweiz bereiste. Im „Amerikanischen Eck“ nördlich der Bienwaldhalle erinnerten sich die Älteren an legendäre US-Krimiserien wie „Die Straßen von San Francisco“ oder „Magnum“. Sie konnten bis zu sieben Meter lange Straßenkreuzer in den schrillsten Farben bewundern. Für die Kleinsten gab es neben zwei Eisständen auch fachlichen Input. Mehrere Aussteller hatten liebevoll gebaute Miniaturausgaben ihrer Vehikel dabei, mit mehreren batteriebetriebenen Mini-Cabrios fuhren sie begeistert über das Gelände.

Zweiräder waren ebenfalls zu sehen.
Zweiräder waren ebenfalls zu sehen.

Prachtstück der über 300 Exponate war natürlich passend zur Europameisterschaft der Original Mannschaftsbus der deutschen Weltmeister von 1974 in Schwarz-Rot-Gold. Neben der Aufschrift „BR Deutschland“ waren auch die unvergessenen Maskottchen Tip und Tap angebracht. Der seltene Mercedes 0 302 lockte zahlreiche Fans an, die sonst auf den Sportplätzen der Region zu sehen sind. Das Gefährt stand lange unbeachtet in einer Scheune und hatte deshalb einige Schäden. Der Partnerverein der Kandeler, das „Conservatorie des Transports“ aus dem elsässischen Altenstadt, bekam den Bus geschenkt. Die Mitglieder brachten ihn wieder zum Laufen und erneuerten den Innenraum. 2022 war er in der Fernsehserie „Gute Freunde“ des Fernsehsenders RTL+ zu sehen. Sein jetziger Standort ist eine zum Museum umfunktionierte ehemalige Produktionshalle der Edenkobener Firma Gillet in Altenstadt, nur einen Steinwurf von der deutschen Grenze entfernt.

Der Fuchsschwanz darf nicht fehlen.
Der Fuchsschwanz darf nicht fehlen.

Beim Catering fehlte es an nichts. Der TSV Kandel mit einem Getränkestand und der Reitsportverein Fohlenhof Steinweiler mit 80 selbst gebackenen Kuchen halfen fleißig mit. Stadtbürgermeister Michael Gaudier ist immer wieder Gast bei den monatlichen Stammtischen des Vereins im Stadtgebiet, er hatte die ganze Familie einschließlich der Enkelkinder im Schlepptau. Er erinnert sich: „Alles begann mit der Ausstellung von fünf Traktoren beim Hahnenfest in Oberkandel. Daraus wurde eine Institution mit Strahlkraft weit über unsere Stadtgrenzen hinaus.“

Farbenprächtiger Bulli.
Farbenprächtiger Bulli.
Ein V8 Motor aus den USA.
Ein V8 Motor aus den USA.
Ein Thunderbird.
Ein Thunderbird.
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