Kandel/Jockgrim „Omas gegen rechts“ kritisieren Aussagen vor geplanten Demos in Jockgrim

Die „Omas gegen rechts“ gehen selbst regelmäßig auf die Straße.
Die »Omas gegen rechts« gehen selbst regelmäßig auf die Straße.

Nach Meinung der „Omas gegen rechts“ sollte die CDU „Seite an Seite mit allen Antifaschisten Gesicht gegen Hass und Hetze“ zeigen. Das schreibt die Initiative in einer Stellungnahme nach der Absage der Demos in Jockgrim am Wochenende und dem Artikel in der RHEINPFALZ vom Samstag.

Die Demos des rechtsgerichteten Frauenbündnisses Kandel, der Kurfürstlichen-kurpfälzischen Antifa und die von der SPD angemeldete Kundgebung „Jockgrim konterbunt“ hatten die drei Veranstalter am Freitag wegen des Coronavirus“ selbst abgesagt. Ortsbürgermeisterin Sabine Baumann (CDU) „möchte also ein Jockgrim, in dem alle Menschen, gleich welcher Abstammung, Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung, Herkunft und Alters friedlich und ohne Angst miteinander leben“, schreiben die „Omas gegen rechts“. „Gleichzeitig fordert sie die Bürger auf, anstatt gegen den Aufmarsch des rechtsextremen Frauenbündnis Kandel friedlich auf dem Bürgerplatz Stellung zu beziehen, sich hinter Rollläden zu verstecken? Wie passt das zusammen?“ Das Frauenbündnis stelle alles in Frage, was Baumann sich wünsche.

Die Initiative nimmt Bezug auf einen von Baumann und Verbandsbürgermeister Karl Dieter Wünstel (CDU) unterzeichneten Flyer, der im Vorfeld der Demos bei den Anwohnern der Strecken verteilt wurde. Hierin wurde den Bürgern vorgeschlagen, während der Demo des Frauenbündnisses „die Rollläden herunterzulassen und nicht zu reagieren“. In Wörth und Herxheim habe dies dazu geführt, dass weitere Demonstrationen uninteressant geworden seien und ausblieben. „Politischen Extremismus und Populismus lehnen wir entschieden ab, ebenso Gewalt, Hetze, Verächtlichmachen und Verdrehen von Tatsachen“, heißt es in dem Flugblatt.

Kritik: Gegenprotest wird diskreditiert

Die Ortsbürgermeisterin diskreditiere den Gegenprotest, stelle ihn auf eine Stufe mit dem Frauenbündnis, schreibt Inge Heimer von den „Omas gegen rechts“. „Nicht wir sind es, die ihre geliebte Ruhe in Gefahr bringen.“ Antifaschisten sollten alle Demokraten sein. Der Bürgermeisterin wurde vor den Demos vorgeworfen, mit dem Frauenbündnis zu sympathisieren. In der Ratssitzung am Donnerstag wehrte sie sich gegen verbale Angriffe und Unterstellungen.

Claudia Neff-Butz vom SPD-Ortsverband kündigt in Facebook an, dass die Kundgebung „Jockgrim konterbunt“ nachgeholt werden soll.

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