Kreis Germersheim Schüler auch Freitagnachmittags betreut

„Trauen Sie sich. Probieren Sie es auf jeden Fall aus. Sie werden nicht enttäuscht sein. Die Ganztagsschule bietet sehr viele Chancen“, war das Plädoyer von Konrektor Mario Scherrer beim Info-Abend der Dorschberg-Grundschule Wörth zum Start des Ganztagsangebotes im Schuljahr 2018/19 in der voll besetzten Aula der Schule. Nach der Vorstellung der Ganztagsschule in Angebotsform, wie sie in Rheinland-Pfalz an über 600 Schulen – davon über 300 Grundschulen – praktiziert wird, durch Ganztagsschul-Beraterin Dorothee Emig gab es zahlreiche Fragen der interessierten Eltern zu beantworten.

Emig ist Schulleiterin an einer Grundschule mit 380 Schülern in Pirmasens, in der 290 das Ganztagsangebot wahrnehmen und berät im Auftrag des Pädagogischen Landesinstituts Grundschulen, die dieses Angebot auch für ihre Schule in Angriff nehmen. In Wörth hatte sich auch der Stadtrat einstimmig für die Einführung der Ganztagsschule am Dorschberg ausgesprochen, nachdem man mit der jetzigen IGS (früher Realschule plus) seit 2002 und in Maximiliansau mit der Grundschule beste Erfahrungen gesammelt hat. Emig stellte diese Angebotsform vor und konnte aus ihrer eigenen Erfahrung auf die vielseitigen Fragen der Eltern entsprechende Antworten geben. Sie ging auf die Struktur der vier Tage Ganztagsschule von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr ein, berichtete über personelle und räumliche Bedingungen, die Ausstattungen und die zeitlichen Abläufe mit den vier Säulen Mittagessen, Spielzeit, Arbeitszeit und Arbeitsgemeinschaften unter Berücksichtigung von Förderung und Forderung, themenbezogenen Vorhaben und Projekten und Freizeitgestaltung. „Je mehr Anmeldungen, desto interessanter kann das Angebot gestaltet werden“ erklärte sie den Eltern, die sich nach dem vorgesehenen Konzept der Dorschbergschule erkundigten. Schulleiterin Sabine Boß und Konrektor Mario Scherrer bestätigten, dass sie dies erst genau vorlegen können, wenn sie die Anmeldezahl wissen, da sich danach auch die zusätzliche Stundenzuweisung an Lehrern und weiterem Personal richte. Aber ein grundsätzliches Konzept sei bereits an Studientagen und von der Steuergruppe „Ganztag“ erarbeitet worden. „Dieses weist eine breite Palette an Bewegungs- und Kreativangeboten – auch in der Natur aus. Es ist sicher für jeden Schüler etwas dabei. Die Lernzeiten werden durch die Lehrer abgedeckt,“ erklärte Scherrer. Tobias Simon von der Stadtverwaltung Wörth ging auf die vom Land bezuschusste Ausstattung der Ganztagsschule ein und verwies auf den großen geplanten multimedialen Raum als Lesezimmer und die Einrichtung einer Lehrküche. Auf die Frage der Eltern nach der Betreuung machte er die Zusage, dass – wie in Maximiliansau – diese auch freitags am Nachmittag gewährleistet werde. „Wir haben momentan 70 Kinder in der Betreuung, weshalb die Stadt großes Interesse an einem Ganztagsangebot hat“ - so Simon. Das bisherige Betreuungsangebot müsse an das Ganztagsangebot angepasst werden. Man dürfe diese beiden Systeme nicht gegeneinander ausspielen. Nach dem Mittagessen gefragt, sagte er, dass dieses in der Betreuung nicht vorgesehen sei. Emig ergänzte: „Die Betreuung kostet die Kommunen Geld, die Ganztagsschule finanziert das Land. Man muss hier auch in die Zukunft schauen.“ Die Elternfrage, ob dadurch Lehrer aufgrund der zeitlichen Umstellung ihre Arbeitsstelle verlassen hätten, beantwortete sie mit einem klaren „Nein. Die Arbeitszeit bleibt ja dieselbe.“ Eltern fragten dann auch nach, ob sie schon bei der Anmeldung ihre Angebotswünsche und Ideen aufschreiben könnten, was die Schulleitung bejahte. Auf die weitere Elternfrage: „Geben wir nicht alles bisher Eingespielte auf und gehen ein Wagnis ein?“ sagten sowohl Emig als auch Scherrer, der ebenfalls längere Erfahrungen in einer Ganztagsschule gesammelt hat: „Ganz sicher nicht.“ Die Anmeldungen sollen ab nächster Woche - bis Ende Februar - anlaufen, wozu die Eltern schriftliche Infos von der Schule und von der Stadt einen Flyer erhalten.

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