Kreis Germersheim Sich um Natur und Mitmenschen kümmern

Etwa 20 Bürger beteiligen sich in der Verbandsgemeinde an der Initiative „Ich bin dabei!“ Ziel der Initiative der Landesregierung ist es, Menschen nach dem Berufsleben Gelegenheit zu geben, sich in gemeinschaftlichem Engagement in der Gemeinde einzubringen. „Ehrenamtliches Engagement ist für die Zukunft einer lebendigen Kommune unerlässlich“, begründet Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer (SPD) die Entscheidung für das Projekt.

Bernhard Nacke, der Initiativen-Beauftragte der Mainzer Staatskanzlei, ergänzt: „Es ist ein doppelter Effekt, denn es bringt Menschen viel Zufriedenheit, wenn sie ihr vorhandenes Potenzial auch weiter bei sinnvollen Aktionen nutzen können“. Fakt sei, dass Wissen und Können, Ideen und Einsatzwille, die Motivation Dinge zu gestalten keinesfalls mit Renteneintritt enden. Die Starthilfe der Landesregierung unterstützt die ersten Schritte und bietet für ein Jahr regelmäßige Begleitung der Ehrenamtlichen bei allen auftretenden Fragen und Problemen. Bei einer ersten Info-Veranstaltung wurden über 80 Interessierte begrüßt, dabei wurden die örtlichen Moderatoren Arnika Eck und Constanze Scheid, Gunter Schroer und Uli Steinmann vorgestellt. Bei der folgenden zweitägigen Projektwerkstatt in Neuburg hatten nun etwa 20 aktive Mitmacher – überwiegend Bürger aus Hagenbach – viele erste Ideen entwickelt, aus denen acht Aktivgruppen präsentiert wurde, für die jeweils ein „Kümmerer“ die weiteren Schritte und Kontakte übernimmt. Zwei Gruppen werden sich um Naturschutz und Umwelt kümmern. Es ist einerseits geplant, Patenschaften für Bäche und Grünanlagen zu übernehmen (Kümmerer Bernd Albersmeier), andererseits sollen Streuobstwiesen erhalten und gepflegt, sowie das Obst vermarktet werden. Ebenfalls gegen die Verschwendung wird ein „Reparatur-Café“ (Herbert Kölbl) mit einer „Elektronik-Bastel-Werkstatt“ für Kinder eingerichtet werden. Die Gruppe „Frauen für Frauen“ (Gisela Rink) steht für Frauensolidarität und aktive Freizeitgestaltung wie Wandern oder Handarbeiten. Solidarische Unterstützung und Hilfe, Arztfahrten und Geselligkeit in der Nachbarschaft, vor allem auch für ältere Menschen, wird die Aufgabe einer weiteren Gruppe sein (Doris Larch, Karin Dübon). Von Solidarität zeugt auch eine weitere Idee, bei der „Mitfahrbänke“ in den einzelnen Orten aufgestellt werden, bei denen sich Autofahrer und Passanten mit gleichen Zielen treffen. Personen, die nicht mobil sind oder in Dörfern mit mangelhaftem Nahverkehrsnetz wohnen, kann geholfen werden (Uli Steinmann). Ein monatlicher Stammtisch mit wechselnden Themen und Vorträgen wäre eine gute Sache (Josef Bürger), und bei einer Kontakt-Plattform sollen gute Beziehungen zu Unternehmen der Region aufgebaut werden (Ingbert Herzog). Bei allen Projekten ist eine Konkurrenz zu bestehenden Vereinen nicht gewünscht, außerdem spielt das Integrieren von Zuwanderern eine wichtige Rolle, Lebensweisen und Kultur werden aktiv erlebt, Sprache wird „nebenbei“ gelernt. Info Interessierte zum Mitmachen in den bestehenden Gruppen oder für eigene Ideen können sich unverbindlich melden oder zum nächsten Treffen am Mittwoch 15. März, um 10 Uhr ins Kulturzentrum Hagenbach kommen. Fragen beantwortet Constanze Scheid, Telefon 07273 941018, E-Mail: constanze.scheid@vg-hagenbach.de. |bp

x