Kreis Germersheim Sicherheit der Radfahrer an erster Stelle

Der Radweg ist unterbrochen. Dadurch ist dies eine potenzielle Unfallstelle für Radfahrer und Autofahrer.
Der Radweg ist unterbrochen. Dadurch ist dies eine potenzielle Unfallstelle für Radfahrer und Autofahrer.

«Kreis Germersheim.» Seit Ende Februar hat der Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) einen neuen Vorstand. Auf seiner Internetpräsenz weist der Club darauf hin, dass ihm konkrete Verbesserungen der Radverkehrsanlagen am Herze liegen. Als Beispiel werden die Pläne zum Ausbau der Straße an der Hochschule in Germersheim genannt.

Erhardt Vortanz, Beisitzer im neuen Vorstand des ADFC Kreisverbandes, geht es um die Sicherheit der Radfahrer. Beim bestehenden Radweg in der Straße An der Hochschule kommt es Vortanz zufolge immer wieder zu brenzlichen Situation und zu Unfällen unter Beteiligung von Radfahrern. Auch sei der Radweg für Radfahrer im Begegnungsverkehr zu schmal. „Zwei, drei Unfälle pro Jahr sind es schon“, schätzt Vortanz. Doch erst ab fünf sei es ein Unfallhäufungspunkt. Es gebe mehrere Möglichkeiten, um die Straße für Radfahrer sicherer zu machen. Eine Verlegung des Radweges sei eine Option. In einem Gespräch mit Bürgermeister oder Baudezernent der Stadt möchte der ADFC seine Expertise einbringen. Das hat der Verein in den 20 Jahren seines Bestehens schon öfter gemacht: Beim Ausbau der Germersheimer Hauptstraße im Jahr 2006 wurde der Radweg entlang der Bahnhofs- und Zeughausstraße geradeaus ohne Versatz angelegt. Nach Anregungen des Vereins wurde der Radweg entlang der K31 von Germersheim nach Lingenfeld auf der Druslachbrücke so verbreitert, dass sich dort Radfahrer jetzt gefahrlos begegnen können. Doch setzt sich der Kreisverband nicht nur für die Sicherheit der Radfahrer, sondern auch für die der Fahrräder ein: Bereits seit dem Jahr 2000 gibt es in Lingenfeld abschließbare Fahrradboxen und überdachte Fahrradbügel Dach. Fast 20 Jahre später sind Vortanz zufolge alle Bahnhaltepunkte mit Fahrradboxen und sicheren Fahrradständern ausgestattet. Regelmäßig bieten Mitglieder auch Fahrradcodieraktionen an, bei denen die Fahrräder einen Code eingestanzt bekommen, der gespeichert ist. Das Thema „Mit dem Fahrrad zur Arbeit“ wird „von immer mehr Menschen positiv aufgenommen“, sagt Vortanz. Zusammen mit der AOK werden unter den Teilnehmern, die mehr als 20 Tage zwischen 1. Mai und 31. August mit dem Rad zur Arbeit fahren, Sachpreise verlost. Hier in der Rheinebene gebe es aber auch sehr viele Alltagsradfahrer, die Tagestouren machen. Für die hat der ADFC in Absprache mit der Tourist-Info des Kreises Wegweiser für den Queichtalradweg aufgehängt. Seit 2002 werden Teile des 139 Kilometer langen Kraut- und Rübenradwegs betreut. Zusammen mit der Forschungsgesellschaft- für Straßen und Verkehrswesen wurden Radverkehrsschilder mit Ortsnamen, Kilometerangaben und Piktogrammen der touristischen Route aufgehängt. Doch immer mehr Menschen verlassen sich ausschließlich auf ihre mobile Navigation und Routenempfehlungen, ohne sich auf den ausgeschilderten Wegen zu bewegen. So ist Vortanz schon einmal einen Radfahrer auf der badischen Seite des Rheins begegnet, der wegen seiner Smartphonenavigation auf einem Weg unterwegs war, der „am Ende von drei Seiten mit Wasser umschlossen war“. Auf die Frage, wo er hinwolle, habe dieser geantwortet, er fahre von Karlsruhe nach Mannheim. Mit Hilfe von Vortanz kam er zumindest für einige Zeit wieder auf den richtigen Weg. Am Samstag blickt der Kreisverband, der 1999 gegründet wurde – 20 Jahre nach der Gründung des ADFC 1979 – auf viele Jahre Engagement seiner Mitglieder zurück. Unterstützt hat der Verband auch Rheinland-Pfalz bei der Umsetzung der Plattform radwanderland.de. „Damit ist das Bundesland ganz vorne unter den Bundesländern im Bereich Radtourismus“, sagt Vortanz. Ganz wichtig sei, dass im Internet ganz oben auf der Seite auf Umleitungen hingewiesen wird. Dort lassen sich Radrouten auch ausdrucken oder herunterladen. Info www.adfc-germersheim.de www.radwanderland.de

x