Kreis Germersheim Situation der Werke wird langsam besser

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Die Geschäftsleitung der Gemeindewerke Rülzheim und die Gemeindespitze rechnen auch 2017 mit einem Bilanzverlust der Werke. Das Gesamtergebnis sieht ein Minus von 771.544 Euro vor. Gegenüber dem Jahr 2015 ein gutes Ergebnis, denn damals beendeten die Werke ihr Geschäftsjahr mit einem Defizit in Höhe von 1,642 Millionen Euro. Der Werksausschuss der Gemeinde Rülzheim hat den aktuellen Wirtschaftsplan am Donnerstagabend mehrheitlich angenommen.

Die ersten Verbesserungen des Masterplans für die Gemeindewerke Rülzheim sind für Ortsbürgermeister Reiner Hör (Aktive Bürger) spürbar. Auch wenn es keinen Masterplan gibt, wie Hör weiter sagt. Doch die Ergebnisse, aus den erfolgten Untersuchungen von der Beratungsfirma Rödel und Partner, seien von Werkleiter Johannes Klawe und Anna Schwechheimer, zuständig für die Finanzen, aufgenommen und eingearbeitet worden. Anna Schwechheimer informierte die Werksausschuss-Mitglieder über die Situation der Gemeindewerke und deren einzelner Bereiche. Das Planjahr 2017 verglich sie immer mit dem Jahr 2015, da dieses abgerechnet ist. Einziger Geldbringer ist der Bereich Elektrizitätsversorgung. Die Werke rechnen mit einem Bilanzgewinn von rund 157.000 Euro, im Jahr 2015 lag der Gewinn bei 123.604 Euro (siehe Zahlen&Fakten). Wobei hier nochmals in Vertrieb und Netz getrennt wird. Im Vertrieb gibt es planerisch einen Gewinn von zirka 231.519 Euro (494.554 Euro im Jahr 2015) und im Netz einen Verlust in Höhe von 78.811 Euro (-371.949 Euro). Schwechheimer sagte, dass vor allem jüngere Kunden häufiger wechselten, weil sie über das Internet günstigere Anbieter finden konnten. 2013 hatten die Werke noch 3686 Stromkunden, 2015 waren es 3514. Die verkaufte Strommenge sank im Zeitraum von 17.443.349 Kilowattstunden (kWh) auf 16.371.402 kWh. Sämtliche weiteren Betriebszweige wie Fernwärme, Freizeiteinrichtung Moby Dick (inklusive Badesee), Campingplatz und Freizeithaus, schließen und schlossen mit einem Bilanzverlust ab. Beim Thema Fernwärme schlagen unter anderem die gesunkenen Gaspreise zu Buche, die in der Preisgleitformel berücksichtigt werden, doch auch die Investitionen der vergangenen Jahre. Wenn die Temperaturen über fünf Grad liegen, sollen die neuen Fernwärmeleitungen zusammengeschlossen werden. Bis ins Frühjahr soll alles funktionieren. Vergleicht man die Jahresergebnisse und die ausgabenwirksamen Ergebnisse (Cashflow), sieht die Werkssituation positiver aus. Der Cashflow gibt an, wie viel ein Unternehmen während eines Jahres wirklich verdient hat – ohne beispielsweise Investitionen: Dem negativen Jahresergebnis 2017 steht dann ein Plus von 538.306 Euro gegenüber. Negativ bleiben nur die Bereiche Freizeiteinrichtung Moby Dick (-231.100 Euro) und die Dampfnudel (-120.550 Euro). Positiv schließen demnach die EVU (440.907 Euro), die Fernwärme (421.598 Euro) und der Campingplatz (27.450 Euro) ab. Ende des Jahres 2017 werden die Gemeindewerke Schulden in Höhe von rund zwölf Millionen Euro haben. Birgitta Hartenstein (CDU) fiel in diesem Zusammenhang auf, dass im Ausschuss vorliegenden Zahlenwerk im Vergleich zum Wirtschaftsplan des Vorjahres, ein Drei-Millionen-Euro-Kredit fehlt. Schwechheimer sagte, dass der Plan bis zur Sitzung des Gemeinderates aktuell sein wird. Auch bemängelte Hartenstein, dass 200.000 Euro bei den Investitionen für die Flachwasserzone beim Badesee fehlen. Diese sollen für 2018 wieder eingepflegt werden, sagte Ortsbürgermeister Reiner Hör (Aktive Bürger). Bei zwei Gegenstimmen empfiehlt der Werksausschuss dem Gemeinderat, den Wirtschaftsplan 2017 anzunehmen. |wim

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